Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
26.1932/33
Seite: 339
(PDF, 138 MB)
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Den Höhepunkt dieser Fähigkeiten stellt jedoch die Schilderung
von Levitationen dar, wie sie die Verfasserin selbst erlebt hat.
Es handelt sich dabei um geheimnisvolle, in Trance befindliche
Läufer, die auf diese Weise mit einer abnormalen Schnelligkeit
gewaltige Strecken zurücklegen. Sie sieht, wie er wie eine elastische
Kugel sprungweise in die Hohe fliegt, das Auge unbeweglich auf
einen hoch in der Luft befindlichen Punkt gerichtet (200). Eine
Vorübung zu dieser Art von Levitationen, die bezeichnenderweise
in dem Kapitel „Mystik und Sport" erzählt werden, scheint die
S. 204 mitgeteilte Übung zu sein, bei der der Betreffende in gekreuzter
Stellung sitzend mit angehaltenem Atem, ohne sich auf
die Hände zu stützen, in die Höhe springt Es gibt Lamas, die es
hierbei m einer großen Fertigkeit gebracht haben sollen. Interes-
sant ist, daß vor zehn Jahren bei dem berühmten Grazer Medium
M Silberf dasselbe beobachtet wurde. Man glaubte wahrgenommen
zu haben, wie sie (in Trance) mit ungeheurer Schnelligkeit eine
große Strecke (6 Kilometer in 90 Minuten hin und zurück) zurücklegte
, ohne daß man dafür eine natürliche Erklärung finden konnte.
Audi sie zeigte dabei alle Merkmale der Trance und des Entrücktseins
: aufgetane gläserne Augen, den Kopf hoch erhoben und die
Hände ausgestreckt (Zeitschr* für psych. Forschung, Januar 1928).
Man sieht also, daß es sich hier um ein Vorsfadium der Levitation
handelt und daß in dieser Hinsicht zwischen einem tibetanischen
Lama und einem europäischen Medium kein Unterschied ist. Bei
beiden ereignet sich dasselbe Phänomen, sobald die gleiche Voraussetzung
dazu gegeben ist.

Durchaus bezeichnend ist, daß die Tibetaner für den Spiritismus
nur wenig übrig haben. Wer selbst darnach strebt, sich durch
Ausbildung seiner höheren Seelenkräffe in jene Welt hineinzuarbeiten
, wird wenig Interesse dafür haben, die Bewohner jener
anderen Welt zu sich herabzuziehen. Immerhin werden auch in
Tibet spiritistische Sitzungen abgehalten, aber nicht bei Dunkelheit
, ja sogar im Freien, auch schläft dabei das Medium nicht, sondern
zeigt sich recht tätig, indem es sogar auf Anwesende losgeht
(45, 284). Es kommt dabei zu Geistererscheinungen, aber niemals
zu Apporten (228), die die tibetanischen Mystiker für lächerlich
halten. Manchmal schildert das angeblich von einem Verstorbenen
besessene Medium in ergreifender Weise die Leiden dieses Geistes,
der behauptet, in der Gewalt eines Dämons zu sein, so daß dann
.die Hinterbliebenen durch einen Mittelsmann mit dem Dämon über
die Loskaufung seines Opfers verhandeln (46). Einen ganz ähnlichen
Traum erzählte mir übrigens ein mir bekannter Sensitiver,


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