Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
26.1932/33
Seite: 344
(PDF, 138 MB)
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elektrische Reizungen,9) dessen Feststellungen selbst Darwin in
seinem Werk „Expression, of the emotions in men and animals"
(1872; deutsch von Carus, 4. Aufl. 1884) viefach benutzte.

Die Elektrodiagnose von Bißky itht jedoch mit ihren Ansprüchen
weit über derartige Feststellungen hinaus. Sie behauptet
nichts Geringeres, als daß die Oberfläche des menschlichen Schädels
bei der Reizung mit schwachen elektrischen Strömen, deren Art
genauer bestimmt wird, an verschiedenen Stellen sich sehr verschieden
verhalte und daß dieser Empfindlichkeit der Schädelhaut
gegen elektrische Reizungen einzelne seelische Merkmale so sicher
zugeordnet werden können, daß eben aus der Feststellung der
empfindlichsten Stellen am Schädel auf jene persönliche Eigenschaften
des untersuchten Menschen geschlossen werden kann.

Hier war auch wieder eine zufällige Beobachtung der Ausgangspunkt
zu dieser Entdeckung. Dr. Zachar Bißky will auf seine Erfindung
dadurch gekommen sein, daß er in jungen Jahren periodisch
sehr stark an Migräne litt und hierbei stets an sechs be*
stimmten Stellen schmerzhaftes Stechen am Kopfe verspürt hat.
Er hat sich später durch Elektrizität von dieser Migräne geheilt,
bloß vor starken Gewittern, und zwar schon einige Stunden vorher,
spürte er auch später noch das Stechen an den sechs bestimmten
Stellen. Hierbei kam ihm die Idee, daß die elektrische Spannung
anläßlich der Gewitterstimmung die für seine Migräne typische
Kopf stelle reize. Er machte Proben mit elektrischen Strömen, die
dies bestätigten, und so baute er mit der Zeit ein ganzes System
dieser elektrischen Reizuntersuchungen aus, das gewissermaßen
eine experimentelle Neubearbeitung der Phrenologie darstellt

Bißky's Diagnoskop besteht aus einem kleinen viereckigen
Metallkasten mit Stromanschlußkabel, Unterbrecher, Kondensator,
Transfo*matoreinrichtung, Regulierwiderstand, Geißlerröhre zur
Stromkontrolle und einem Elektrodenpaar. Nach den Beobachtungen
Bißkys reagieren bestimmte Stellen der menschlichen Kopfhaut
und des Gehirns auf elektrische Wellen von der Frequenz
von 18—672 ganz eigentümlich. Bei der Elektrodiagnose ergreift
die Versuchsperson die negative Elektrode mit beiden Händen,
während der Versuchsleiter die positive Elektrode mit der einen
Hand umfaßt und mit den Fingern der freien Hand die Schädeloberfläche
der Versuchsperson untersucht An den verschiedenen
Stellen der Schädeloberfläche verspürt die Versuchsperson ais-

9) Dr. Duchenne: „Mecanisme de la physiognomie humaine ou analyse jlecfro-
physiologique de Texpression des passions applicable ä la pratique des arts plastiL-
ques". Paris 1862.


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