Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
26.1932/33
Seite: 347
(PDF, 138 MB)
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sorgsamen Selbstschilderung zu erfassen. Schulte entscheidet sich
nun auf Grund seines vorgelegten Untersuchungsmaterials dahin,
daß von einer bloßen Zufälligkeit in dem Zusammentreffen der
Reizbarkeit einzelner Schädelstellen mit den angeblich zugeordneten
seelischen Eigenschaften keine Rede sein kann. Vielmehr
haben die Befunde eine ziemlich hohe Treffsicherheit. Dabei ist
zu beachten, daß diese Treffsicherheit für solche Eigentümlichkeiten
der Persönlichkeit wie Charaktereigenschaften oder künstlerische
Eigenschaften gilt, die sich im allgemeinen dem Zugriff
eines psychotechnischen Prüfungssystems entziehen.

Das ist in seinen wesentlichen Zügen der gegenwärtige Stand
der Dinge.

Nochmals: Hypnose.

Von ~K

Was uns Herr Hentges über die Geschichte des Hypnotismus
in den vorangegangenen Heften des Z. f. O. mitteilte, war außerordentlich
lehrreich, zumal da es aus allgemein wenig bekannten
Quellen geschöpft war. Nun dürften aber viele Leser fragen: „Wo
stehen wir heute?" Hier möchte ich mif einen deutschen Forscher
und Praktiker hinweisen, den Breslauer Fadharzt für innere und
Nervenkrankheiten, Dr. Erich Kindborg, der uns diese Frage
beantworten soll.

Schon der oberste Satz, von dem er ausgeht, dürfte uns verblüffen
: „Die zur Zeit herrschende Lehre der Nancyer Schule, die
die Hypnose als Suggestionserscheinung betrachtet, ist irrig".
Worauf beruht nun nach Dr. Kindborg die Hypnose? Auf einer
Reizausschaltung. Auch die Suggestion dient nur als Reizausschaltung
. Bei völliger Reizausschaltung tritt natürlich Schlaf ein. Hypnose
tritt nur dann ein, wenn bei sonstiger Reizausschaltung der
Hypnotiseur als Reizquelle fortwirkt. Hypnose braucht nach Dr.
Kindberg übrigens gar kein Schlafzustand zu sein. Hypnose ist
jede Einschränkung des Wachbewußtseins, in der Suggestionen
angenommen werden, die man im unbeeinflußten Zustand
zweifellos ablehnen würde. Ob eine Suggestion angenommen wird
oder nicht, hängt nicht von der Suggestion, sondern vom Zustand
der zu beeinflussenden Person ab.

Sehr beachtenswert ist auch, was Dr. Kindborg über die Reiz*
aussdialtung sagt, weil er damit gegen eine in der Wissenschaft
ziemlich landläufige Ansicht auftritt. In Übereinstimmung mit


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