Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
26.1932/33
Seite: 351
(PDF, 138 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



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der okkulten Bewegung sich kein rechtes Bild mehr machen können.
Es verlohnt sich daher die Frage aufzuwerfen, wo die Ursachen
dieser Erscheinung liegen und was zu tun ist, um hier Abhilfe
zu schaffen.

Der hauptsächlichste Grund für diesen Umschwung hängt wohl
mit dem Aufkommen der Parapsychologie zusammen, die sich bekanntlich
aus dem Okkultismus als selbständige Wissenschaft entwickelt
hat Ihre Begründer, darunter der noch jetzt lebende
Ch Richet, standen der Universitätswissenschaft nahe. Sie hat um
die Feststellung der Tatsachen das größte Verdienst gehabt, aber
ihre Anhänger machten den Fehler, daß sie versuchten, aus dem
Okkultismus eine reine Wissenschaft zu machen, die das Transzendente
, Esoterische ausschließt. Sie vergaßen, daß es nur ein
kleiner Teil der Phänomene ist, dem man gewissermaßen mit Hebel
und Schrauben beikommen kann, während der größere Teil dieser
Art von Erkenntnis unzugänglich bleibt So ist das Resultat dieser
Forschungen, soweit es sich um allgemein zugängliche Erkenntnisse
handelt, ein verhältnismäßig geringes geblieben, ganz abgesehen
davon, daß einwandfreie Erklärungen sich fast überhaupt nicht
finden ließen. Schon die Frage nach den Grenzen des Unterbewußtseins
bezw. nach Animismus und Spiritismus ist trotz unendlicher
Debatten unentschieden geblieben. Das mußte auf der einen Seite
zur Enttäuschung der Außenstehenden führen, die schon geglaubt
hatten, im Sinne der exakten Wissenschaften fertige Resultate vor
sich zu haben, während manche Parapsychologen selbst wieder eine
Annäherung an den Spiritismus suchten, der früher mit den gleichen
Ansprüchen aufgetreten war, aber sich gleichfalls bei näherem
Zusehen in jenes unbekannte Gebiet verliert.

Dringt man in jenes unbekannte Neuland ein, so muß jeder
Schritt aufs genaueste gesichert sein, da sonst ein Sichverirren ins
Uferlose, Phantastische unvermeidlich ist. Hätte man die Anschauungen
der Esoterik in vorsichtiger Weise herangezogen, so
wäre man weitergekommen. Die Esoterik aber galt den Anhängern
der Parapsychologie im engeren Sinne seit der fruchtlosen Auseinandersetzung
mit der Theosophie Steiners als ein uferloses Gebiet,
in das man sich nicht hineinwagen könne. Besonders hat der sonst
um die okkulte Bewegung hochverdiente Max Seiling hier Verwirrung
angerichtet, der bekanntlich in den letzten Zeiten seines
Lebens wieder zu den Anschauungen des Katholizismus, also zum
Glauben, zurückkehrte; seine Veröffentlichungen die Erfahrungen
einiger Steinerschüler betreffend, die dadurch schweren Schaden
genommen hatten, führte dazu, das Kind mit dem Bade auszur


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