Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
26.1932/33
Seite: 352
(PDF, 138 MB)
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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schütten, d. h. der esoterischen Schulung jede Möglichkeit abzusprechen
, zu wissenschaftlichen Erkenntnissen zu gelangen.

Nomina sunt omina — trotzdem muß gerade hier noch einmal
der Name Schrenck-Notzings genannt werden, an dessen hervorragenden
Verdiensten um den Okkultismus niemand zweifeln wird.
Aber gerade Schrenck-Notzing bestätigt das Gesagte: er lehnte
alles Okkulte ab, sah in der Paraphysik nur eine Wissenschaft,
mußte zwar zugefien, daß mit der animistischen Hypothese doch
nicht immer auszukommen sei, wies aber im übrigen den Spiritismus
ab und mit ihm auch die Forschungen von De Rochas und Dur-
ville, mit denen heute die Parapsychologie, wenn auch zaghaft, zu
rechnen anfängt. So wurde die natürliche Entwicklung dieser
Wissenschaft aufgehalten, und es ist, wie schon erwähnt, kein Zufall
, daß nach seinem Tode gerade der Spiritismus sich in Schrenck-
Notzings Zeitschrift, der Zeitschrift für Parapsychologie, in einer
Weise breit machte, daß man zweifeln muß, ob die dafür aufgewandte
Mühe den Erfolg gelohnt hat. Bedenklich an den Forschungen
des Münchener Gelehrten ist ferner der Umstand, daß seine
Untersuchungen nicht immer geeignet waren, jeden Zweifel an der
Richtigkeit seiner Feststellungen verstummen zu lassen. Erst die
nach seinem Tode weitergeführten Teiluntersuchungen von Price
und anderen haben teilweise für manche Behauptungen des Münchener
Forschers den Beweis erbracht Die rasch einsetzende Gegenbewegung
, die mancherlei Fehler in diesen Untersuchungen aufdeckte
, hat auch den Anhängern der Parapsychologie die Augen
geöffnet, wie von ihnen auch zugegeben worden ist. So konnte
noch der von mir früher erwähnte polnische Autor Bestermann,
dessen Buch großes Unheil in den Kreisen der zünftigen Para-
psychologen angerichtet hat, die Behauptung wagen, daß der Mediumismus
noch immer auf sehr schwachen Füßen stände. Es wäre
vielleicht besser gewesen, den Mediumismus im Sinne des Spiritismus
ganz aus dem Bereiche der Parapsychologie und Paraphysik
zu entfernen, da er nie zu völlig sicheren Ergebnissen führt. Endgültige
Beweise für das Fortleben nach dem Tode lassen sich dadurch
doch nicht erbringen.

Ist so auch innerhalb der Parapsychologie mancherlei gesündigt
worden, so gilt das Gleiche von der Esoterik, der durch das
Geschäftsmäßige der Steinerschen Bewegung, aber auch durch
deren geistige Verkrampfung, mancherlei Schaden zugefügt worden
ist. Der Abstand zwischen der Parapsychologie und den Überlieferungen
der Esoterik war noch zu groß um ihn in kurzer Zeit
überbrücken zu können. Erst heute sind wir soweit, um eine Ver-


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