Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
26.1932/33
Seite: 361
(PDF, 138 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1932/0365
- 361 -

rialisationen oder Hervorgestaltungen aus dem medialen Organismus
schlagend die Richtigkeit arisfotelisch-thomistischen Gedankens
beweisen, wonach die Seele Gestaltungskraft besitzt, die
Wesensform des Leibes ist Sie ist nicht an den Körper gebunden,
beherrscht ihn vielmehr, vermag ganze Zellenverbände aufzulösen
und die Materie des Korpers in einen anderen Aggregatzustand
zu verwandeln.

Wir wollen nun der Gründlichkeit halber beide Theorien nochmals
genauer definieren, ehe wir uns für die eine oder andere
entschließen.

Die rein spiritistische Theorie, die wohl schwerlich den logisch
und naturwissenschaftlich Denkenden zu befriedigen vermag, führt,
wie schon angedeutet, sämtliche fragliche Erscheinungen auf die
Einwirkung der Geister verstorbener Menschen zurück.

Nach Annahme der Spiritisten werden die Geister der Menschen
nach dem Abscheiden aus dem grobstofflichen Körper noch
eine Zeitlang durch verschiedene anziehende Einwirkungen, nur
mit dem Astralkörper bekleidet, in der Nähe ihres Körpers und
der nahen Anverwandten zurückgehalten. Sie wissen in der ersten
Zeit überhaupt nicht, daß eine so gewaltige Veränderung mit ihnen
vorgegangen ist. Erst nach und nach kommen sie zu der Erkenntnis
des Vorgefallenen, doch aus alter Gewohnheit wollen sie noch auf
ihre alte Umgebung einwirken, was ihnen aber nicht gelingt. Sie
suchen daher nach Mitteln, ihren Zweck zu erreichen. Solche Mittel
bieten sich ihnen in Personen, die imstande sind, infolge einer
losen Verbindung des Astralkörpers mit dem physischen Körper
feinstoffliche Materie (Od) nach außen abzugeben, die dann von
den Geistern absorbiert und zur Hervorbringung spiritistischer
Phänomene gebraucht werden.

Eine weitere spiritistische Annahme ist die, daß die Geister
der Verstorbenen nach dem leiblichen Tode durchaus nicht von
ihren schlechten Eigenschaften und üblen Angewohnheiten befreit
werden, daß es vielmehr einer mehr oder minder langen Zeit bedarf
und daß es infolgedessen leicht erklärlich ist, daß es bei
spiritistischen Sitzungen neben erhabenen und wahren Mitteilungen
oft zu peinlichen Situationen kommt. *

Da der reine Spiritismus mehr auf die Gründung einer neuen
christlichen Religion hinzielt, ist ihm die naturwissenschaftliche
Seite der Frage ziemlich gleichgültig. Er begnügt sich in der Regel
mit Trancemanifestationen mündlicher oder schriftlicher Art, wodurch
die Sitzungen den Charakter von religiösen Andachtsübungen
erhalten, in denen leider allzu oft der haarsträubendste Unsinn


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1932/0365