Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
26.1932/33
Seite: 384
(PDF, 138 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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durchgeführt werden» erlauben günstige Aussichten auf dieses Ziel, ja noch mehr,
es wird untersucht, welche Stoffe das Wachstum bestimmter Hirnfeile fördern oder
hemmen. Bei systematischer Durchprobung aller in Betracht kommenden Substanzen
ist die Erreichung dieses Zieles sehr wahrscheinlich. Damit wäre für die
Erziehung ein außerordentliches Hilfsmittel gewonnen. Man unterdrückt fehlerhafte
und gefährliche Eigenschaften, indem man Mittel eingibt, die das Wachstum
des betreffenden Hirnteils hemmen; man fördert mangelhafte Anlagen, indem man
die Entwicklung anderer Hirnzellen beschleunigt. Dasselbe gilt von den Geisteskrankheiten
. Bis jetzt beschränkt sich ja leider die ärztliche Einwirkung auf
Geisteskrankheiten in vielen Fällen auf die Erkennung des Leidens und, falls es
sich um eine für die Umgebung gefährliche geistige Erkrankung handelt, auf die
Isolierung des Patienten. Ist man aber in der Lage, das Gehirn selbst zu verändern
, dann ist auch der Weg gezeigt, schwere geistige Erkrankungen zu beseifigen.

Häufig schon ist versucht worden, die weitere Entwicklung des Menschengeschlechts
vorauszusehen, und das schönste Bild in diesen Voraussichten war das
vom Menschen, m dem alle Anlagen aufs höchste entwickelt sind und der seine
Ahnen an Vielseitigkeit überragt. Die Hirnforschung lehrt uns aber, daß diese
Vorstellung vom Zukunffsmenschen ein unerfüllbarer Traum ist. Die Masse des
Gehirns ist in einem Raum eingeschlossen und begrenzt. Die einzelnen Gehirn-
feile müssen sich in diesen Raum teilen. Wenn ein Teil zunimmt, dann muß an
anderer Stelle des Gehirns eine Einbuße erfolgen. Die Hirnforschung lehrt also
mit guten Gründen von der geistigen Entwicklung des Menschen, daß sie immer
mehr zur Spezialisierung und nicht zur Viei-oder Allseitigkeit schreite. Zahlreiche
andere Anwendungsmöghchkeiten warten noch auf die Fortschritte der Hirnforschung
. Alle diese Erziehungsarbeit am menschlichen Gehirn ist aber in den
Dienst der großen Aufgabe gestellt, das menschliche Geschlecht höher zu züchten,
Entartung von ihm fernzuhalten, das Naturgegebene harmonisch abzurunden und
für die Aufgaben der Gesellschaft die schärfsten Waffen anzuerziehen.

Dr. B. Fernte in den Leipziger Neuesten Nachrichten.

Büchertisch.

Die angegebenen Bucherpreise sind unverbindlich.

Alma Karlin: Der Todesdorn und andere seltsame Geschichten aus Peru und
Panama. Prismen-Verlag, Berlin. Brosen. Mk. 585; geb. Mk. 4.80.

Ein wirklich empfehlenswertes und gehaltvolles Buch! Mit seltener Meisterschaft
schildert die kühne Verfasserin in fesselndster Sprache ihre interessanten
und ungewöhnlichen Erlebnisse aus Peru und Zentralamerika, die sich fast ausschließlich
auf das geheimnisvolle Gebiet der schwarzen Magie beziehen. Vieles
wird dem europäischen Leser vielleicht unwahrscheinlich oder phantastisch erscheinen
, und doch liegt alles durchaus im Bereich der Wirklichkeit. Die meisten
der von der Verfasserin geschilderten Zauberbräuche konnte ich im Laufe eines
fast zwanzigjährigen Aufenthaltes in den Tropen in durchaus ähnlicher Form beobachten
, und aus ureigenster Ueberzeugung darf ich dieses überaus spannend geschriebene
Buch Alma Karlins als ein erstklassiges, wertvolles Dokument über die
durchaus wahren, nur leider bisher noch zu wenig ernsthaft untersuchten übersinnlichen
Phänomene bei den Völkern exotischer Lander bezeichnen. Kein Leser,
sei er okkulten Tatsachen oder Problemen gegenüber persönlich wie immer eingestellt
, wird das über 300 Seiten starke Werk unbefriedigt und ohne tiefen Eindruck
erhalten zu haben, aus der Hand legen. Ing. W. Geßmann.


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