Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
26.1932/33
Seite: 404
(PDF, 138 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1932/0408
- 404 -

fachen Tattwatabellen. Tatfwaapparate, Taftwauhrcn und Taff-
waskope, die für diese magisdien Praktiken angeboten werden.
Kürzlich hat ein findiger Geschäftsmann sogar Tattwa-Duf t-
stoffe für magische Operationen und als Hilfsmittel zur Lebens-
bemeisterung in den Handel gebracht

Bei der Tattwa-Praktik soll es sich tatsächlich um eine magische
Betätigung handeln. Dies gesteht auch Brandler-Pracht ein: „Der
Meister der Tattwas ist auch der absolute Meister seines Geschik-
kes. Er ist auch der Meister seiner Mitmenschen, der Meister der
Naturkräfte, der Meister alles stofflichen Geschehens"* Kurzum,
der Tattwakundige ist ein perfekter Magus. Krasser kann man die
Sankhya-Lehre wohl nicht entstellen!

Es ist eine bekannte Tatsache, daß in den Kreisen der Okkultisten
viele Menschen anzutreffen sind, deren Seelenleben nicht
völlig intakt ist und die an mannigfachen Hemmungen leiden. Für
solche Menschen ist die von der angelsachsischen Theosophie für
das abendländische Denken zurechtgestutzte Tattwalehre jedoch
Gift, Aus eigener Anschauung kenne ich verschiedene Menschen,
die sich für die belanglosesten Dinge des alltäglichen Lebens nach
den Tattwas richten. Hierdurch wird die Zahl der angeborenen
oder erworbenen Hemmungen noch durch künstlich geschaffene
vergrößert Die Tattwalehre wird somit zu einem Aberglauben,
Darin liegt die Gefährlichkeit der von der Theosophisehen Gesellschaft
verballhornten indischen Tattwalehre für den abendländischen
Menschen.

Die Tattwalehre bildet einen Teil eines in sich geschlossenen
metaphysischen Systems, der, aus dem Zusammenhang losgelöst
und irit wesensfremden Begriffsbildungen des abendländischen
Denkens verquickt, sinnlos wird.

In Bezug auf die praktische Nutzanwendung der Tattwalehre
kennt der Inder allein nur die Meditationen über die fünf
Modifikationen der Ursubstanz, die zusammen mit entsprechenden
Atemübungen zum Zwecke mystischer Versenkung und geistiger
Höherentwicklung ausgeführt werden. In diesem Zusammenhang
können wir nur angelegentlichst auf die aufschlußreiche Schrift von
Räma Prasäd „Die feineren Naturkräfte und die Wissenschaft des
Atems" verweisen, die erstmalig im Jahre 1890 erschien und seither
vielen Schulungsmethoden für seelische Höherentwicklung als Vorlage
gedient hat Dieses Buch lehrt einen ausgesprochenen Hatha-
und Laya-Yoga;*) es bringt auch die Obersetzung eines kurzen

<*) Vgl. unseren früheren Artikel „Yoga", Z. L O. XXIII, S. 212 ff. u. S. 255 ff.


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1932/0408