Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
26.1932/33
Seite: 407
(PDF, 138 MB)
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Farbe als das Blatt selbst Unser erster Gedanke war der Argwohn
einer Betrügerei von Seiten der Lamas, allein nachdem wir alles
mit der peinlichsten Genauigkeit untersucht hatten, war es uns
unmöglich, den geringsten Betrug zu entdecken. Die Schriftzeichen
schienen ebenso mit dem Blatte verwachsen zu sein wie die Rippen
desselben. Ihre Steife ist nicht immer dieselbe. Man sieht sie bald
an der Spitze, bald in der Mitte des Blattes, bald unten, bald seitwärts
. Die zartesten Blätter zeigen das Schriftzeichen noch im Entstehen
begriffen und halb gebildet. Die Rinde des Stammes und
der Zweige, die fast derjenigen der Platanen gleicht, ist ebenfalls
mit Schriftzeichen bedeckt. Löst man ein Stück der alten Rinde ab,
so erblickt man auf der neuen die rudimentären Formen der Schriftzeichen
, die schon zu entstehen beginnen. Seltsamerweise sind letztere
häufig verschieden von den darüber befindlichen der alten
Rinde. Der Baum der ..Zehntausend Zeichen" schien sehr alt zu
sein. Der Stamm, den drei Männer kaum umfassen können, ist
nicht höher als 8 Fuß; die Zweige ragen nicht in die Höhe, sondern
breiten sich fächerartig aus und sind äußerst dicht belaubt. Die
Blätter bleiben immer grün. Das rötliche Holz hat einen feinen, fast
zimmtartigen Geruch. Die Lamas sagten uns, daß der Baum im
Sommer große, wunderschöne Blüten treibe. Ebenfalls versicherte
man uns, daß der Baum sonst nirgendwo vorkäme, daß man in
mehreren Lamasereien Tibets und der Tartarei versucht habe, ihn
durch Samen oder Stecklinge zu verpflanzen, daß aber alle Versuche
vergeblich gewesen seien. Der Baum steht weit und breit in
großer Verehrung. Die Lamaserei von Khun-Bum ist eine berühmte
buddhistische Akademie mit drei Fakultäten".

Da Huc in seinem Buche nicht alles sagen wollte, weil das Berichtete
schon unglaublich genug erschien, muß man auf mündliche
Mitteilungen zurückgreifen, die Huc einem Freunde, Gougenot des
Mousseaux, gemacht hat.3) Diese Mitteilungen beweisen nur die
Genauigkeit seiner Beobachtungen:

„.....Ich kann Ihnen wiederholen, daß ich ihn (Kounboum-

Baum) gesehen, gut gesehen, vollkommen beobachtet habe. Jedes
seiner ausgewachsenen Blätter zeigt entweder einen Buchstaben
oder einen religiösen Sprach in den heiligen Schriftzeichen. Und
diese Schriftzüge sind in ihrer Art von einer so vollkommenen
Schärfe, daß die typographischen Werkstätten von Didot nichts
Reineres bieten, öffnet man die Blätter, welche das Wachstum auf-

3) Gougenot de Mousseaux; La Ma^ie au XIX eme Siede, ses agents, ses
verites, ses mensonges. Paris 1860. S. 112 13.


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