Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
26.1932/33
Seite: 409
(PDF, 138 MB)
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fallend. Sie werden in Privatkreisen und nicht an den großen
Festen der Lamasereien gezeigt. So hält man z. B. glühende Eisen
ungestraft an die Zunge, bringt sich Schnitte bei, von denen einen
Augenblick nachher keine Spur mehr sichtbar ist usw. Allen diesen
Schaustellungen muß das Hersagen eines Gebetes vorangehen".4)

Einige Seiten später (333) sagt aber Huc, der von seinem Standpunkte
aus alles als Wirkungen und Wunder des Teufels und der
Dämonen erklärt: „Wir denken durchaus nicht, daß man diese Tatsachen
stets auf Rechnung der Betrügerei setzen muß".

Hucs Beobachtungen stehen durchaus nicht vereinzelt da. Ob
es sich bei derartigen Vorführungen um Massensuggestion handelt
oder um materielle Vorgänge, mag dahingestellt bleiben. Bekannt
Ist, daß bei einer Fakirdarbietung in Indien der Reisende, der
selbst von der Wirklichkeit des Gezeigten felsenfest überzeugt war,
auf der photographischen Platte, die er während der Vorstellung
belichtet hatte, nur den ruhig dasitzenden Fakir, ohne irgend welche
Spur des gezeigten Wunders, vorfand. Glaubhaft bestätigt dagegen
ist die Wirklichkeit des innerhalb einer Stunde aus einem Samenkorn
wachsenden, blühenden und früchtetragenden Baumes und
ähnlicher, scheinbar allen Naturgesetzen zuwiderlaufenden Phänomene
.

Huc gab auch dem bereits erwähnten Chevalier Gougenot des
Mousseaux eine höchst bezeichnende Bestätigung der Gedankenübertragung
und des Gedankenlesens, wie sie Jacolliot in Indien
beobachtete: Eine Tanigartschi (Magd), durch zwei Striche von
einem Fakir magnetisiert, sagte den ersten Vers der Iliade her, an
den Jacolliot gedacht hatte. Der Fakir hielt die unbekannten Laute
für Beschwörungsformeln, womit Jacolliot seine magische Kraftwirkung
vereiteln wollte. Huc berichtete, er habe einst an ein europäisches
Medium ganz unerwartet die Forderung gestellt, ihm den
Namen, den er sich in China gegeben habe, aufzuschreiben. Das
Medium, welches kein Wort Chinesisch verstand, nahm sofort die
Feder und schrieb ganz richtig den schwierigen chinesischen Namen,
welcher die Bedeutung eines ganzen Satzes enthielt.5)

Würden die Mitteilungen Hucs vereinzelt dastehen, dann wäre
man allenfalls berechtigt, sie in das Land der Fabel zu verweisen.
Die ältere Reiseliteratur aber, besonders die französische, erwähnt
eine große Anzahl fast identischer Darbietungen bei den verschiedensten
, örtlich weit auseinanderliegenden Völkern.

±) Huc, a. a. O., S. 324.

5) Gougenot des Mousseaux; Les mediateurs et les moyens de la magie; les
hallucinations et les savants; le f an turne htimain et le principe vital. Paris 1863. S. 8.


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