Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
26.1932/33
Seite: 411
(PDF, 138 MB)
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man an Ort und Stelle im Lande selbst sehen kann. Die wirklieh
bedeutenden Fakire, Derwische usw. zeigen sich nicht für Geld und
treten nicht auf Theater- oder Varietebühnen auf.

Es würde zu weit führen, hier eine längere Aufstellung der
zahlreichen Verfasser zu geben, die gleichartige Beobachtungen
machten* Weniger bekannt ist eine Erfahrung, die ein höherer
Offizier, begleitet von mehreren Marineoffizieren, mit den indischen
Ruffais machte. Die Offiziere sahen, wie diese Leute sich
ohne Schaden Glieder und selbst die Zunge abschnitten, welche
sie wieder in den Mund steckten, wo sie augenblicklich anheilte.12)

Der französische Gesandte Gobineau15) sah in Persien Eksta-
tiker glühende Kohlen in den Mund nehmen usw. Bastian14) berichtet
von den burjatischen Schamanen, „daß sie unbeschadet ins
Feuer springen und glühende Eisen über die Zunge ziehen, bis
sich die Hütte mit dem Geruch des verbrannten Fleisches füllt".

Von großer Bedeutung für das Studium der autosuggestiven
Analgesie unter dem Einfluß der religiösen Verzückung oder des
Fanatismus ist die Sitte des „Feuerlaufens" (fire-walking), die sich
an verschiedenen Orten Südindiens bis heute erhalten hat. Diefer
Brauch findet alljährlich statt beim Feste der Lokalgöttin Draupati
in Allandur bei Madras. Die Teilnehmer an dieser seltsamen Zeremonie
bereiten sich einige Tage vorher durch Bäder, Fasten und
Schlafen im Tempel der Göttin vor und werden außerdem durch
einen gelben, ihnen vom Priester an die rechte Hand (bei Frauen
an die linke Hand) gebundenen Zeugfetzen als Teilnehmer am
Feuerlaufen gekennzeichnet. (Fortsetzung folgt.)

l-) Artikel in Nr. 116 des „The United Service Journal" vom Jahre 1838.
l3) Gobineau: „Voyage en Äsie". Paris 1867.

u) Bastian: „Geographische u. ethnographische Bilder". Jena 1873. S. 406.

Moderne Talismane und Amulette.

Von Dr. R. H. Laar ß.*)

Goethe sagt: „Der Aberglaube gehört zum Wesen des Menschen
- der Aberglaube ist die Poesie des Lebens". Es kann daher
auch nicht verwunderlich erscheinen, daß es gewisse Stände gibt,
die von jeher als besonders abergläubisch gelten.

*) Mit gütiger Erlaubnis des Verlages Dr. Richard Hummel, Leipzig, der soeben
in neuer, dritter Auflage erschienenen Schrift „Das Buch der Amulette
und Talismane. Talismanische Astrologie und Magie'* von Dr.
H. R. Laarß entnommen. (Preis kart. Jlil 3.80; gebet ?M 5.80.)


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