Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
26.1932/33
Seite: 430
(PDF, 138 MB)
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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mehrere verschieden fluoreszierende „Blutfarbstoffe" entdeckt. Professor Dr. D.
RRRR an der Leipziger Universität, beschritt nun einen anderen Weg, indem er
die roten Blutkörperchen entfernte und das sogenannte Serum, den Blutsaft, bei
Gesunden und bei Kranken untersuchte. Da zeigte sich im filtrierten Ultraviolett-
licht ein höchst merkwürdiges Flimmern und Leuchten. Die in den Quarzröhrchen
befindlichen, bei gewöhnlichem Licht fast gleich aussehenden Sera erstrahlten in
sehr verschiedenen Farben; es gab allerlei Sera in allen möglichen Abtönungen;
ein Teil der Farben war durchsichtig, ein anderer milchig und trübe. Die Lösung
des Ratseis ergab sich beim Vergleich von Blutseren Gesunder und Kranker: der
Blutsaft Gesunder zeigte ganz unscheinbare Farben — graugrün und mattoliv —
und sehr geringe Leuchtkraft, während die auffallenden Farben und starke Lichtintensität
nur bei kranken Seren auftraten. Also müssen es die Krankheitsprozesse
sein, die im Blutsaft Veränderungen hervorrufen, die ihn zum Leuchten bringen.
Und jede Krankheit scheint dabei — es sind erst wenige Krankheiten und auch
erst in wenigen Fällen untersucht — ganz typische Farben Veränderungen aufzuweisen
: das Serum von Rheumatikern strahlte anders als das von Tuberkulösen;
und Krebs, Ädern Verkalkung, Grippe, Leberleiden, Nierenkrankheiten usw. haben
ihre eigenartigen Farben. Es ist also zu hoffen, daß man nach Untersuchung
weiteren Materiales dazu kommen wird» in der Art der Fluoreszenz des Serums
ein wichtiges Hilfsmittel zum Erkennen von Krankheiten zu gewinnen.

Träume nach Wunsch.

Zu dem Problem der Gestaltung der nächtlichen Träume nach eigenem Wunsch
hat kürzlich Dr. Ä. Segall in der „Leipziger Illustrierten Zeitung" Stellung genommen
. Ausgehend von der Erfahrung, daß der Traum leicht auf Reize irgendeines
Sinnes reagiert, empfiehlt Dr. Segall folgendes: Wenn man den Wunsch hegt,
das Auftreten einer berühmten Persönlichkeit oder eines Künstlers, wie überhaupt
auch irgendeinen künstlerischen oder sonstigen Genuß im Traume gelegentlich
wiederholt — wenn auch nur in ähnlicher Weise — zu erleben, dann lasse man
während der Aufnahme der Eindrücke, die man wiederholt haben will, auf irgendeinen
Sinn einen ungewöhnten Reiz einwirken. Man nehme z. B. eine Gewürznelke
, ein Pfefferminzplätzchen oder dergleichen in den Mund — ganz gleich was
es ist; es müssen nur ungewohnte Dinge sein. Wenn man später vor dem Schlafen
das gleiche Mittel in den Mund nimmt, wird dadurch im Unterbewußtsein die
schlummernde Assoziation hervorgezaubert werden, so daß sich das Erlebnis im
Traum wiederholt.

Dieselbe Wirkung erreicht man, wenn man in derselben Weise den Geruchsinn
benutzt. Hier empfiehlt sich das Einatmen eines eigenartigen Parfüms, daß möglichst
kräftig sein muß. Es verbindet so das Erlebnis mit seinem eigenen Duftreiz
. Wenn man in nicht zu ferner Zeit einige Tropfen desselben Parfüms auf das
Kopfkissen tropft, so wird man mit einiger Wahrscheinlichkeit damit rechnen können
, vön dem schönen Erlebnis zu träumen. Ein spezielles Reizmittel kann man
natürlich nur für ein Erlebnis verwenden; für weitere Versuche sind andere Reizmittel
nötig. Jedenfalls ist durch die Verknüpfung eines seltenen Geruches oder
Geschmacks mit einem großen Augenblick die Möglichkeit geboten, ihn durch dieses
Bindemittel im Traume wiederzuerweeken.

(Anmerkung der Schriftleitung: Diese Feststellung ist durchaus nichts Neues.
Wahrscheinlich ist Dr. Segall auf alte Schriften über das Traumleben gestoßen,
die schon als alte Erfahrung berichten, was er hier als neue Errungenschaft
empfiehlt. So sind z. B. alle diese Dinge ausführlich in der Schrift „Die Verwort-
lichunjj unserer Neigungen" (Traumschule) von Wesse enthalten.


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