Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
26.1932/33
Seite: 434
(PDF, 138 MB)
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gungeji, halten sich die in der Musik verwendeten Tone, Innerhalb
der Grenzen, welche durch die Strahlen mit 450 Billionen Schwingungen
in der Sekunde oder eine Wellenlänge von 688 Millionteilen
eines Millimeters (für die Fortpflanzung in der atmosphärischen
Luft) einerseits und durch solche von 790 Billionen Schwingungen
oder 393 Millionteilen eines Millimeters anderseits bestimmt werden
, nimmt das Auge das Spektrum des Sonnenlichtes wahr.
Schwingungszahlen, die oberhalb und unterhalb dieser Grenzen
liegen, üben keine Wirkung auf die Netzhaut des menschlichen
Auges mehr aus. Selbst unter Einschluß der elektrischen Schwingungen
und der Wärmestrahlen bleiben für das menschliche Wahrnehmungsvermögen
sehr große Lücken im Schwingungsbereich der
Natur bestehen. Man ist demnach zu dem Schluß berechtigt, daß
die menschlichen Sinnesorgane keineswegs die ganze Wirklichkeit
zu erfassen vermögen. Nach dem bekannten Sprichwort „Natura
non facit saltum", d. h. die Natur macht keine Sprünge, in der
Natur geht alles in stufenweiser Reihenfolge vor sich, ist nicht anzunehmen
, daß keine weiteren Schwingungsarfen bestehen als jene,
die in den Bereich der menschlichen Wahrnehmungsfähigkeit fallen.
Diese von der Schulwissenschaft beliebte Einschränkung der Wirklichkeit
auf den schmalen Ausschnitt menschlicher Wahrnehmungsfähigkeit
hat Prof. Verweyen sehr zutreffend als den „Aberglauben
an die fünf Sinne" bezeichnet.1) „Wer gegen alles Magische den
Vorwurf des Aberglaubens erhebt — schreibt Prof. Verweyen —
wird als ein auf die gewöhnliche Welt der fünf Sinne und ihre bisherigen
Inhalte gestützter Verstandesmensch auch in diesem Falle
(= inbezug auf das Übersinnliche) an die allgemeinen Quellen des
Aberglaubens erinnern, an die Ungewißheit oder Verzweiflung, die
Ohnmacht des Verstandes oder des Gefühls. Der Fortschritt des
Erkenn ens als solchen duldet keine Verewigung von Irrtümern. Er
verlangt unerbittlichen Wirklichkeitssinn. Er läßt die Sonne der
Wahrheit die Nacht des Aberglaubens verscheuchen".

Es dämmert zur Zeit allmählich bei der Kathederwissenschaft
und der Aberglaube an die fünf Sinne verliert zunehmend s an
allgemeiner Gültigkeit Durch die Beschäftigung mit den Erscheinungen
und Problemen des Mediumismus konnte die neuere Seelenkunde
zweifelsfreie Beobachtungen anstellen, die in ihrer theoretischen
Auswertung ein völlig neues Weltbild entstehen ließen
und den bisherigen wissenschaftlichen Glaubenssatz der durch die

*) Dr. Joh. M. Verweyen: Die Probleme des Mediumismus. Verlag von Fertü
nand Enke, Stuttgart 1928. S. 81.


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