Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
26.1932/33
Seite: 440
(PDF, 138 MB)
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saüonsphänomenen der Fall sein, wenn es sich um Vollmaterialisationen
mit allen Attributen des Lebens handelt; des-
gleichen bei gewissen Spukerscheinungen. Spuk wird ja ganz zutreffend
als ungeregelter Mediumismus angesehen, beispielsweise
bei solchen von jahrzehntelanger Dauer, die doch wohl schwerlich
von einem Lebenden ausgehen können. Zu dieser Kategorie sind
auch Botschaften zu rechnen, deren Inhalt keinem lebenden Menschen
bekannt sein konnte.

Dagegen lassen sich durch Animismus die so häufig auftretenden
Klopflaute in den Wänden, dem Fußboden und in Möbelstucken
leicht und zwanglos erklären. Ebenso das automatische
Schreiben sowie auch die Bewegung von allerlei Gegenständen ohne
Berührung durch eine menschliche Hand; auch die oft beobachteten
Tischbewegungen und Erhebungen in die Luft gehören naturlich
zu den animistisch zu deutenden Phänomenen. Sie alle sind
Äußerungen mit Intelligenz, Willen und oftmals persönlichem Charakter
ausgestatteter Kräfte, die nicht unbedingt notwendig auf
eine außerkörperliche Ursache zurückzuführen wären. Ferner vertragen
die Apporfe wie auch die sog. Geisterschriften aller Art
sehr wohl eine animisfische Deutung. Wesentlich schwerer erscheint
eine solche m. E. bei den Materialisationsprozessen, sei es,
daß es sich hier um das Erscheinen von vollkommen ausgebildeten
menschlichen Gliedmaßen: Händen und Köpfen mit richtigem
Haarwuchs, unter dem deutlich die feste Hirnschale zu fühlen ist,
oder um Vollmaterialisationen handelt. Daß Phänomene solcher
Art unmöglich auf Betrügerischem Wege erzielt werden können,
wie Uneingeweihte leicht glauben, beweist schon allein der Umstand
, daß diese rätselhaften organischen Gebilde mitunter im
Bruchteil einer Sekunde verschwinden, und zwar ohne jede Spur
zu hinterlassen.

Die streng animistisch eingestellten Forscher erklären alle
Phänomene dieser Art lediglich als „psychische Schöpfungen einer
unbekannten Seelenkraft". Der Seele, oder wie der Fachausdrude
gewöhnlich lautet, dem Unterbewußtsein der Medien, sei eine sog.
ideoplastische Fähigkeit eigen, durch welche sie instand gesetzt
werden, gewisse Vorstellungsbilder über die Grenzen ihres Körpers
nach auswärts zu projizieren und mit Hilfe der auf übernormale
Weise aus dem Körper ausgeschiedenen organischen Substanz
zu materialisieren, d. h. plastrch in die Erscheinung trefeij zu
lassen. Man mag eine solche Erklärung, zumal sie durch manche
besonderen Einzelheiten gut gestützt erscheint, in gewissen Fällen
ohne weiteres gelten lassen. Doch läßt ts sich nicht verhehlen, daß


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