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Ä. Karl, folgten Dr. G. Zeller und Dr. Freudenberg in die Ewigkei
nach, diesen Dr. Max Kemmerich in München; dem Okkultismu
nahe standen von den Toten der folgenden Zeit der Hamburger
Professor Hans Much, der Münchener Schriftsteller Gustav Mey
rink und der erst jüngst verstorbene baltische Autor Manfred
Kyber, der sich erst kürzlich in Löwenstein, dem durch Kerners
Seherin von Prevorst bekannten schwäbischen Städtchen, ein Heim
erbaut hatte. Alle die Genannten waren hohe Idealisten, für die
der Okkultismus tatsächlich eine Menschheitsfrage war, nicht
irgendein Spezialzweig der Wissenschaft oder gar eine Sache zum
Geldverdienen. Sie ernten hoffentlich in einem besseren Leben
die Früchte ihres Strebens, durch die Dankbarkeit mit uns verbunden
, die wir die Aufgabe haben, auch weiterhin für den geistigen
Fortschritt der Menschheit zu arbeiten.
Als der letzte Überblick dieser Art gegeben wurde, tobte der
Kampf um Bestermann, der auf Grund seiner Erfahrungen ein
recht ungünstiges Urteil über die mediumistische Forschung gegeben
hatte; gleichzeitig hatte die Auseinandersetzung über Valian-
tine stattgefunden, für den Denis Bradley eingetreten war. Es ist
bezeichnend für diese Richtung des Spiritismus, daß Bradley einige
Zeit darauf seinen Standpunkt völlig geändert hat und in seinem
Buche „And after' eine ganze Anzahl von Medien, darunter auch
Valiantine, als (wenn auch nur gelegentlichen) Betrüger zu brandmarken
suchte; ein Vorgehen, das selbst angesehene englische
Spiritisten veraniaßte, das Ganze für einen geschäftlichen Coup zu
halten, der einer ernstlichen wissenschaftlichen Beachtung nicht
mehr wert ist
Im übrigen sind es nur einige Fälle von Mediumismus, die beachtlich
sind und in der okkulten Presse eine mehr oder weniger
ausführliche Stellungnahme gefunden haben. So Kordon-Veri, mit
dem Dr. K. Vogl interessante Experimente gemacht hat (Z. f. P.,
51. Jhrg., 12. Heft) und das Prager Medium Wolf, von dem der Forscher
Dr. J. Simsa berichtet (Z. f. P. 58, 11, 12-60; 1, 2). Bei letzterem
sollen sich alle möglichen Phänomene gezeigt haben, wie
Lichter, rätselhafte Geräusche, Levitationen etc. Leider liegen auch
hier einwandfreie Sitzungsprotokolle nicht vor, nach denen es
möglich wäre, eine lückenlose Beweiskette zu schließen. Es genügt
nicht, wenn der Verf. versichert, bekannte Personen hätten an der
Sitzung teilgenommen, während man im übrigen niemals etwas von
ihnen gehört hat und daher auch nicht weiß, ob sie wirklich imstande
waren, Betrug von echten Phänomenen unterscheiden zu
können. Beachtenswert ist jedenfalls iZ. f. P. 59, 2 p. 54), daß
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