Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
26.1932/33
Seite: 521
(PDF, 138 MB)
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es ein Umstoßen der Naturgesetze ist, wenn der Magnet das Eisen
schwebend erhält, ebenso wenig ist es ein Umstoßen der Naturgesetze
, wenn der Mensch außer ihm befindliche Materie anzieht
Und wenn die Wärme das Metall tönen macht, so liegt kein Widerspruch
darin, zu glauben, daß auch eine andere Kraft die Moleküle
der Materie so umwandeln könne, daß sie tönen".

Die Wirkung des Menschen, diesem höchsten Produkt tellurer
Tätigkeit, entzieht sich bis jetzt aller Berechnung. Daher sind wir
genötigt, viele uns noch unbekannte Kräfte anzunehmen.

Die Erkenntnis der zwiefachen Polarität des Menschen wird
grundlegend sein für die Forschungen der Zukunft. Hierdurch löst
sich auch die Frage, ob Monismus oder Dualismus die berechtigte
Weltanschauung ist. Wenn wir erkennen, daß der Mensch beide
Pole in sich vereint, so stehen wir auf monistischem Boden. Wenden
wir aber unseren Blick auf diese Duplizität der Pole, die zwei
Welten darstellt, die nichts verbindet als eben unser Ich, so ist der
dualistische Standpunkt berechtigt. Auf diesem Wege mögen sich
noch manche Probleme lösen, welche der Philosophie oder der Orthodoxie
unlösbar erscheinen. So z. B. das Problem von Sinnenglück
und Seelenfrieden. Der Weltmensch trachtet nach ersterem,
der Fromme nach letzterem. Doch ist das Gewissen eben die
Stimme in uns, die nach Glückseligkeit verlangt, welch letztere nur
durch das Leben in der moralischen Weltordnung erlangt werden
kann. Es ist der Schmerz über verfehltes Leben, der uns keinen
Frieden finden läßt und zu immer neuen Kämpfen auffordert. Die
Ideenverbindung des Gewissens ist eine ganz andere als die
Sprache des Verstandes; trotz aller logischen Gründe läßt sich eine
Stimme weder unterdrücken noch beschwichtigen.

„Wohl dir, wenn, eh* dein Ta£ verflossen,

Der Trost dich schützt:

Du hast dein Lehen voll genossen

Und voll genützt".

Aber die ethischen Bedürfnisse der Seele werden nur durch
Taten befriedigt, nicht durch Dogmen. Jakob Böhme schreibt: ,.Es
liegt nicht daran, ob du Christi Namen habest es stecket keine
Seligkeit darin; ein Heide und Türke ist Gott so nahe wie du unter
Christi Namen".

Alles was gegen die Harmonie des Sittengesetzes verstößt,
gegen den kategorischen Imperativ, es sei Gedanke, Gefühl oder
Tat, erregt Mißbehagen, Schmerz, Reue, und der Sünder gerät in
eine so starke Disharmonie seiner selbst, daß von seinem Wohlbehagen
nicht die Rede sein kann. Das Ziel des Einzelnen ist da-


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