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dem Smaragd die Kraft zugeschrieben, seinen Besitzer vor Lug und
Trug zu schützen, indem der Stein seinen Glanz verliert, wenn sich
ihm jemand nähert, der Unredlichkeiten im Herzen trägt Von
diesem Stein behauptet auch Rabanus Maurus, Erzbischof von
Mainz (786—856), daß er „die Kraft des Glaubens im Kampfe gegen
die Feinde verleiht"* Der Smaragd sollte auch das Gedächtnis stärken
und seinem Besitzer die Gabe der Beredsamkeif verleihen.
Ferner rühmte man diesem Stein die Kraft nach, zum Beischlaf
tüchtig zu machen* In alten Zeiten rief man schwangeren Frauen,
sich einen Smaragd um den Hals zu hängen, und zwar so, daß et
auf ihren Brüsten zu ruhen kam*
Vom Smaragd heißt es bei Eucharius Rößlin: „Wer von seinem
Abschabel oder Feilofen2) zu trinken gibt acht Gerstenkorn schwer,
dem der da Gift genossen hat, ehe daß er niederliege, so kommt er
davon und stirbt nicht, auch fällt ihm sein Haar nicht aus. Wer ihn
in einem Ring trägt, den kommt die fallende Sucht nicht an, so er
ihn an den Finger tut, ehe das es ihn besteht"*
Der Smaragd galt als das besondere Amulett der Fischer und
Seefahrer, da er wegen seiner grünen Fa,rbe vor den Gefahren des
Meeres schützen soll*3)
Wurde der Smaragd bei seinem rechtmäßigen und erprobten
Träger trübe, so galt dies als ein böses Vorzeichen, ebenso wenn
sich der Stein aus der Fassung löste* Dies letztere ereignete sich,
wie „Tit~Bifs" erzählen, bei der Krönung des englischen Königs
Georg III*, und als unter der ^Herrschaft dieses Königs die Vei>
einigten Staaten von Nordamerika für England verloren gingen
und der Monarch die letzten Jahre seines Lebens in geistiger Umnachtung
verbrachte, da glaubte man in dem Herausfallen des
Smaragds aus der Krone die Vorbedeutung für all dies Unglück
finden zu müssen*
In früheren Zeiten glaubte man auch,, der Smaragd schütze vor
Nierenkrankheifen und heile diese Leiden* Es liegt hier offenbar
eine Übertragung der Eigenschaften des Nephrit auf den Smaragd
vor* Der Nephrit oder Nierenstein besitzt eine lebhaft grüne
Farbe und wurde wegen seiner Härte auch Beilstein genannt. Nach
Dioskurides soll er, an den Oberschenkel der Gebärenden gebunden
, die Geburt beschleunigen* Galen empfiehlt, diesen Stein an
einer bis auf den Magen reichenden Kette um den Hals zu tragen
als Amulett gegen Magenleiden* Auch in dem mittelalterlichen
2) Feilstaub.
3) Die gleiche Kraft wurde auch dem Aquamarin zugeschrieben.
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