Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
26.1932/33
Seite: 564
(PDF, 138 MB)
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Moses die Zauberei ächtete und verbot, so streng die Gesetze den
Zauberer straften, sie wurde trotzdem eifrig geübt

„Mekaschphim" nannte man eine Kategorie dieser Zauberer,
die beispielsweise Sonnen- und Mondfinsternisse machen konnten,
andere, die sich damit beschäftigten, die Seelen der Toten durch
Zaubersprüche aus dem Scheol zu zitieren, benannte man „OPH".
Ferner gab es Schlangenzauberer, Habarims und Augenzauberer,
„Meonenims". Zu diesen Zeiten war auch schon das Zauberamulett
bekannt, das als Schutz gegen Zauberei und Verhexung fast allgemein
getragen wurde« Auch in der Heilkunde wurde die schwarze
Kunst viel verwendet Sogar heilige Bücher wie die Kabbalah
wurden benutzt, um zu zaubern.

Besonders Simon der Zauberer verwandte solche Zauberei
unter Zuhilfenahme kabbalistischer Symbole. Um dem Leser ein
Bild dieser Zauberart zu geben, beschreibe ich hier eine solche
Praktik, und zwar die Kunst, sich unsichtbar zu machen. Man beschaffe
sich ein Stück Hirschfell und gerbe es selber. Auf dieses
Fell schreibe man an einem Quatembertag in der zweiten, fünften
oder siebenten Stunde nach Sonnenaufgang mit Tierblut in hebräischen
Schriftzeichen die Namen: Vahul, Dani, Haschah, Amam,
Nana, It, Mebah, Poun, Jaial, Horach und Mezar. Diesen Namen
füge man noch die Engelnamen und die Zeichen der Planeten an,
die den gewählten Tag regieren. Das so präparierte Fell wird dann
um einen Haselnußstock gewickelt, den man am gleichen Tage um
die 12. Stunde schneidet. Simon der Zauberer, der diese Anweisung
gibt, behauptet, daß der Verfertiger dieses Zaubers für alle anderen
Menschen unsichtbar bleibt, solange er diesen Stock bei sich
trägt

Wie man die Kabbalah zur Zauberei benutzte, so verwendete
man auch die Psalmen dazu.

In der griechischen Mythologie wimmelt es von Zauberei und
zauberischen Mitteln. Man erinnere sich an den Zaubertrank der
Helena, an die Zaubermusik Orpheus', den Zaubersfab der Circe,
an das Zauberkraut Moly und die Besprechung der Wunden des
Odysseus. Selbst die Angehörigen der Königsfamilie betrieben in
Griechenland die Zauberei, und Kolchis wurde geradezu berühmt
durch die Zauberkünste der Familie des Königs Aetes. Bei den
Römern galten besonders die Efrusker, Sabiner und Marser als besonders
zauberkundige Völker.

Als besonders wirksame Zaubermitfel benutzte man in Griechenland
die „Ephesischen Buchstaben", die „Thracischen Tafeln",
die Zauberkräuter Polyon, Moly, Verbena, Scilla, Malve und As-


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