Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
26.1932/33
Seite: 570
(PDF, 138 MB)
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Phantoms und durch dieses die der Pflanzenphantome? Ist die
spiritistische Erklärung dieser für den gewöhnlichen gesunden
Menschenverstand völlig unfaßbaren Vorgänge nicht am Ende doch
näherliegend als die animistische?

Und auf welche Weise lassen sich weiter solche Phänomene erklären
, wie sie schon in der älteren spiritistischen Literatur verzeichne
! sind und jetzt vor einigen Jahren durch zwei Wiener
Ärzte (Dr. Harter und Dr. Holub) bei dem bekannten Grazer
Medium Frau Maria Silbert*) wieder festgestellt wurden?
Es handelt sich dabei um Einritzungen von Autogrammen oder
geometrischen Figuren in Metallpläftchen durch mediumistische
Wirkung. Beispielsweise wurde in einer Sitzung in Graz mit Frau
Silbert eine unter den Tisch gelegte Uhr von einer unsichtbaren
Gewalt mit Krachqn auf clie Tischplatte geschleudert, und beim
Nachsehen erwies es sich, daß auf der Deckelplatte der Uhr eine
früher nicht dagewesene geometrische Figur wie mit einem Stichel
frisch eingraviert war. Dasselbe geschah mit einer gefüllten Ziga-
rettendose sowie mit einem Damenmedaillon, und alles unter den
beobachtenden Augen der Anwesenden und bei vollem elektrischen
Licht! Und wie soll man sich vollends zu dem sogenannten Phänomen
der eingebrannten Hand stellen — Phänomenen, bei denen
angebliche Verstorbene zum Zeichen ihrer Fortdauer als leibfreie
Intelligenzen ihre Hand als Brandmal auf Stoffe, in Holz, ja sogar
in Metall eindrückten? (Näheres darüber in der Schrift „Spuk und
Geistererscheinungen — oder was sonst?" von Bruno Grabinski).

Phänomene der letztgenannten Art gehören bereits ins Gebiet
des Spuks, der im allgemeinen wohl als sicherste Stütze der spiritistischen
Hj'pothese angesehen werden darf. Es zeugt von einer
bedauernswerten Unkenntnis der Tatsachen, wenn der Spuk, der
seinem Wesen nach nur ein „ungeregelter Mediumismus" ist, ,in
Bausch und Bogen als auf blödestem Glauben an Ammenmärchen,
auf bewußter oder unbewußter Täuschung, auf grobem Schwindel
beruhend, mit überlegenem Achselzucken und wohlfeilem Gespött
abgelehnt wird. Wie darf man denn so ohne weiteres die Tatsache
ignorieren, daß aus allen Zeiten der Menschheitsentwicklung
unzählige Zeugnisse für das verbürgte Vorkommen von Spukfällen
der mannigfaltigsten Art vorliegen? Schön Kant bemerkt in der
Vorrede zu seiner Schrift „Träume eines Geisfersehers": „Wie es
eine Dummheit wäre, alle derartigen Berichte ohne genaueste Prü-

*) Vergl. Prof. Dr. Fr. K. Oesterreich, Der Okkultismus im modernen Welt
bild, Kapitel VIII.


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