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XXIV
Einleitung.
Mauerwerk verkleidet waren11. Die Courtiaea auf der
Strecke vor dem Bastiou Kaiserin bis zum Bastion Karl
wurden durch (einfache) Tenaillen im Graben gedeckt12. Die
Wälle war^n mit Lindenbäumen in der Form von Alleen bepflanzt
.
Die Stadt umgab ein Graben, ausgenommen die Strecke
am Pusse des Schlossberges von der beim Burgbastion nach
der Bergfestung hinauf geführten Mauer bis zum Schwaben-
Thore. Der Graben konnte aus der Dreisam mit Wasser
gefüllt werden, zu welchem Zwecke nicht weit unterhalb
der bei jenem Thore befindlichen Dreisambrücke ein Schleusenwerk
angelegt wurde13. Yor dem Karls-Bastion befanden
sich eine mit jenem Graben communicirende Schleuse (siehe
Plan I unter PP), vermittelst welcher das vorliegende Gelände
unter Wasser gesetzt werden konnte u. (Die hiedurch
11 Die Angabe wegen der Verkleidung dieser Cavaliere stützt
sich auf „Memoires militaires", XI, 388.
12 Wenn Poinsignon, a. a. 0. Seite 17, sagt, dass schon bei der
Erbauung der neuen Festung auch Contregarden vor die Bastionen
gelegt wurden, so ist dies nicht richtig, da solches erst nach 1713
geschah, aber auch nicht vor allen Bastionen, sondern nur vor den
in die Angriffsfront des ebengenannten Jahres fallenden und vor
den nächstgelegenen Facen der Nachbarbastionen.
13 Wie die „Memoires militaires", XI, 378, angeben, konnte der
Graben innerhalb dreimal 24 Stunden so weit gefüllt werden, dass
das Wasser auch auf der Strecke beim Prediger-Thore bis auf einen
Schuh an den Gang (terre-plein) des gedeckten Weges heranreichte.
11 Die „Memoires militaires", XI, 378, berichten von einem de-
gorgeoir und einem canal voüte, auf dieser Strecke. Der degorgeoir
ist die Inundationsschleuse, mit dem canal voüte dagegen kann nur
die Leitung gemeint sein, vermittelst welcher der in dieser Richtung
geführte Arm des Gewerbebaches beim Predigerthor aus der Stadt
unter dem Glacis hindurch in das Vorgelände geführt wurde (vergleiche
Seite 272 und 273 unseres Diariums). Der Bach überschritt mittelst
einer aus der südlichen Strecke der Courtine beim Predigerthore hervorgehenden
Leitung den Festungsgraben und trat am Fusse des
Glacis in das Freie, was sich auf Plan IX von Fischer's „Recueil"
und auf dem grossen Festungsplane, welchen das Freiburger Stadtarchiv
von dem Professor Dr. Rosenberg in Karlsruhe erwarb, deutlich
dargestellt findet; dem letzteren zufolge könnte man allerdings glauben,
dass der Bach noch innerhalb des Glacis zu Tage trat. Auch auf
Plan I unseres Diariums ist diese Leitung über den Graben angegeben,
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