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Einleitung.
XXXI
und durch einen Graben gedeckt wurde. Die Communication
mit diesem Hornwerke geschah vermittelst des Hauptthors
vom Unteren Schlosse, durch welches man in die bekannte
Schlucht gelangte, aus der eine Schneckenstiege, welche
sich in einem an die Courtine jenes Werkes angebauten
Thurm befand, in das letztere hinaufführte. Die Courtine
des Hornwerkes bestand in einer einfachen Mauer ohne
Wallgang (so nach Fischer, „Recueil", Spalte 14). Die
Hauptstärke dieses Werkes waren seine bombensicheren
Kasematten, welche sich längs der Faeen und Flanken der
Halbbastione befanden und in denen bequem 200 Mann
untergebracht werden konnten. Das Eavelin hatte ein gemauertes
Reduit und gleichfalls kasemattirte Räume; zur
Verbindung mit demselben diente eine aus dem Graben
hinaufführende, in den Felsen gehauene Treppe.
Das Untere Schloss war sammt dem oberen Hornwerke
mit gedecktem Wege und Glacis umgeben; als letzteres
diente theilweise die Abdachung des Berges. Die Befestigungen
, deren Fundamente in Felsen gesprengt wurden
waren mit Mauerwerk verkleidet, welches eine Brustwehr
von Backsteinen trug, die eine Klafter (6 Fuss) hoch und
eine Klafter breit war. In Folge ihrer stufenweisen Lage
waren die meisten Gebäude dieses Complexes nicht gedeckt
und daher dem Feuer des Angreifers sehr ausgesetzt21.
Kasematten sowie bombensichere Räume gab es, abgesehen
von dem Hornwerke, nicht in genügendem Maasse und der
gedeckte Weg auf der Dreisamseite war wegen des steilen
Abhanges so schmal, dass dadurch dessen Vertheidigung
beeinträchtigt wurde. Die Vertheidigung erforderte (nach
Fischer) 1800 Mann22.
21 Siehe die Abbildung des Unteren Schlosses auf dem Belagerungsplane
zu „Feldzüge des Prinzen Eugen" und auf Plan II bei
Po?nsignon.
22 Von den Werken des Unteren Schlosses sind noch die folgenden
Ueberreste vorhanden. Der Weg von dem ehemals Greiffenegg'schen
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