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XXXII
Einleitung.
Von dem oberen Hornwerk des Unteren Schlosses führte
auf dem Kücken des Schlossberges eine gemauerte Commu-
nication mit glacisartiger Abdachung nach dem Oberen
Schlosse23.
Verfolgte man diese Communication aufwärts, so gelangte
man zunächst in einer Erweiterung derselben zu einer
kleinen, in Mauerwerk ausgeführten Lunette, das Hufeisen
oder Pot de chambre benannt, welche in der Kehle zwar
durch eine Mauer geschlossen war, aber kein Keduit hatte24.
In ihrer Portsetzung hatte die Communication dort,
wo der Rücken des Berges eine Verbreiterung erfährt,
abermals eine Erweiterung, in welcher sich ein kleines
Port befand, das zur Pranzosenzeit den Namen Fort de
l'aigle führte, späterhin aber gewöhnlich das Salzbüchsel
hiess25. Ausser dem dreistöckigen Donjon enthielt das
Werk noch ein Wachthaus. Das Salzbüchsel, welches zugleich
das Lazareth für die Besatzung der Schlösser beherbergte
, lag ziemlich in der Mitte zwischen dem oberen
Schlösschen (Schlossbergstrasse Nr. 3) zum Kanonenplatze liegt auf
der Brustwehr zwischen der zweiten und dritten Abstufung. Von dem
die dritte Abstufung tragenden Mauerwerke sind unter dem Kanonenplatze
noch Ueberreste vorhanden. In der Schlucht sieht man die
11 Felsenstufen, welche zu dem Thurme der Wendeltreppe des Hornwerkes
hinaufführten. Das Eavelin des letzteren Werkes trägt heute
das (Bosch-) Bondell; auch ist daselbst noch ein Gewölbe zu sehen,
im Volksmunde Salpeter Gewölbe genannt, verunstaltet aus Set. Peter.
Ebenso ist die zu dem Eavelin hinaufführende Felsentreppe, welche neuerdings
mit einem eisernen Geländer versehen wurde, noch vorhanden.
28 Dieselbe ist noch vielfach zu erkennen, am besten auf der
Strecke zunächst ober- und unterhalb vom Salzbüchslein. In der Nähe
vom Hornwerke des Unteren Schlosses ist sie mehrfach durch Wege-
Anlagen u. s. w. unterbrochen, an ihrem oberen Ende aber zugeschüttet
worden.
24 Irrthümlicher Weise findet sich anderwärts das Eavelin vor
dem Hornwerke des Unteren Schlosses Hufeisen benannt. Vielleicht
ist es kein Fehlschluss, wenn wir die Lage dieses kleinen Werkes
bei der heutigen Eremitage suchen.
23 Die Angabe in „Feldzüge des Prinzen Eugen", XV, 269, dass
die Kehle dieses Forts palissadirt war, ist nach Fischer's Plänen, welcher
den dortigen Abschnitt im Mauerwerk darstellt, nicht richtig.
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