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XXXIV
Einleitung.
Schloss bildete und ausser der Wohnung für dessen Comman-
danten auch noch eine Kaserne enthielt. Zur Wasserversorgung
jenes Ports diente eine Cisterne29.
Eine aus der nordöstlichen Courtine dieses Forts über den
dortigen Graben geleitete Brücke führte in das Fort St. Pierre,
welches nach seinem Uebergange in österreichischen Besitz
das Obere Schloss genannt wurde. Der Haupteingang in
dasselbe lag aber in der südlichen Hälfte der westlichen
Umwallung, wo eine Brücke über den Graben führte. Auf
der Nordostseite erstreckten sich die Werke dieses Forts bis
an das den Schlossberg vom Rosskopfe trennende Thal;
gegen Nordwesten hatte es eine schmale bastionirte Front.
Aber nur deren linkes Bastion war ein Vollbastion, das rechte
dagegen ein halbes; der Courtine war ein Ravelin vorgelegt.
Bei seiner langgestreckten, aber schmalen Gestalt war das Fort
im Inneren sehr beengt30, jedoch mit Kasematten und unterirdischen
Gewölben besser ausgestattet, als das Untere
Schloss31. Es hatte drei Kasernen: zwei unter einem
spitzen Winkel zusammenstossende, von denen die eine
hinter der Courtine der Nordostfront, die dritte auf der
29 Dort, wo heute die Matte (Wiese) herwärts (aus der
Richtung vom halben Monde) der zum Feldberg-Blick führenden
Brücke sich befindet, war das Innere des Stocks. Die eben erwähnte
Brücke überspannt die gesprengte Courtine zwischen dem Nord- mä
Ostbastion. Das letztere Werk ist noch deutlich zu erkennen und
auch vom Nordbastion (gegen Herdern) sind Ueberreste vorhanden.
Ferner ist das Südbastion theilweise erhalten und ebenso seine
Contrescarpe-Mauer mit der äusseren Abdachung. Vor der Spitze
des Bastions setzt die Communication der oben noch zu erwähnenden
Loch-Redoute an, eine Brustwehr mit glacisartiger Abdachung.
Das Westbastion ist dagegen vollständig zerstört.
30 Fischer sagt in seinem „Kecueil", Spalte 2, dass diejenigen,
welche den ersten Gedanken zur Erbauung dieses Forts aufgriffen, mit
sich selbst nicht recht einig zu sein schienen, was sie machen sollten.
31 Fischer berichtet in seinem „Recueil", Spalte 2, dass für
mehr als 300 Mann bombensichere Räume vorhanden waren und dass
überdies für einen erheblichen Theil der Besatzung auch noch anderweitig
sichere Unterkunft gefunden werden konnte.
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