Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465
Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften [Hrsg.]
Zeitschrift der Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften
14.1898
Seite: XXXVIII
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XXXVIII Einleitung.

günstige Position, in deren Angriffe dem Belagerer eine
schwierige Aufgabe erwuchs. Daher wird es vollkommen erklärlich
, dass bei der Belagerung von 1713 der französische
Oberbefehlshaber dahin trachtete, jener mühevollen Aufgabe
sich überhoben zu sehen, indem er mit der Uebergabe
der Stadtfestung auch jene der Schlösser verbunden wissen
wollte und demzufolge zu sehr harten Massregeln seine
Zuflucht nahm40.

Während die Franzosen mit ausserordentlicher Energie
an dem Bau der neuen Festung arbeiteten, blieb man von
deutscher Seite gegenüber diesen Vorbereitungen für einen
zukünftigen Krieg apathischer Zuschauer, wozu allerdings
auch der chronische Geldmangel beigetragen haben mag.
Obwohl Freiburg als das Ausfallsthor einer französischen
Offensive nach Schwaben zu betrachten war, so geschah
doch nichts, um sich gegen einen in dieser Richtung erfolgenden
Angriff zu schützen. Die Vorsicht hätte es erfordert
, dass auf der Hochfläche bei Set. Peter und Set. Märgen,
wo die Wege aus dem Dreisam-, Glotter- und Simons-
wälder-Thale zusammenlaufen, eine Gegenfestung erbaut
wurde oder mindestens ein grosses Fort, das als Stützpunkt
für ein im Kriegsfall zu errichtendes passageres Befestigungssystem
(verschanztes Lager) dienen konnte. Aber es geschah
nichts und der Weg blieb dem Feinde offen. Indessen
hatte Oesterreich da? Glück, von dem durch den Orleans'-
schen Krieg erschöpften Frankreich vermöge des ßyswiker
Friedens 1697 sowohl Freiburg wie Breisach zurückzu-

Beilage zu Nr. 235 des „Freiburger Tageblatt" vom 14. Oktober
1894 hingewiesen, welche einen Plan von Freiburg enthält, auf
welchem die Festungswerke von 1713 durch einen allerdings nicht
durchgängig richtigen Ueberdruck eingetragen sind.

40 Es war eine Ironie des Schicksals, dass die Erbauer dieser
Festung auch ihre Zerstörer wurden, indem die Franzosen, nachdem
sie 1744 den Platz erobert hatten, dessen Befestigungswerke sprengten,
welche nicht wieder zum Aufbau gelangten Das Stemmaterial der
Schlösser diente späterhin zum Bau der heutigen Karls-Kaserne.


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