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Einleitung.
XLIII
mit 8 Bataillonen, 15 Escadronen und 4 Regimentsgeschützen
zur Bewachung der Pässe des oberen Schwarzwaldes entsendet
. In den Waldstädten und Konstanz standen nur
geringfügige Streitkräfte, an welche das Landsturm-Aufgebot
der kaiserlichen Herrschaften jenes Gebiets sich anschloss.
Dagegen wuchs die Streitmacht, welche Prankreich unter
dem Oberbefehle des Marschalls Duc de Villars zur Portsetzung
des Kampfes im Elsass versammelte, bis auf
150 000 Mann an, wodurch Prinz Eugen sich zur Defensive
genöthigt sah. Zunächst suchte indessen Frankreich die
Aufgabe seiner Operationen nicht in einer über den Ehein
zu führenden Offensive gegen die deutsche Armee, sondern
entschied sich für die Belagerung von Landau, welche gegen
Ende Juni ihren Anfang nahm.
Die Aussichten für die kaiserlichen Waffen mussten
unter den geschilderten Umständen in einem sehr trüben
Licht erscheinen. Eine Belagerung von Freiburg war eine
nahe liegende Eventualität, welche bei dem vernachlässigten
Zustande des Platzes zu ernstlichen Besorgnissen Anlass
geben musste. Für seine Instandsetzung war bisher nichts
Nennenswerthes geschehen; selbst das Mauerwerk der Stadt-
festung war ziemlich schlecht und ebenso die Erdbauten47.
Die Besatzung von Freiburg war gleichfalls ungenügend,
denn sie bestand seit dem Winter nur aus einem Bataillon des
österreichischen Regiments Plischau (5 Compagnien), einem
Bataillon des österreichischen Schweizer-Regiments Erlach
(12 schwache Compagnien), einem baierischen Kreisbataillon,
einem Bataillon Salzburg (7 Compagnien, gleichfalls vom
baierischen Kreise) und einem Bataillon Hildesheim (8 Compagnien
niedersächsisches Kreis-Contingent). Nachdem Ende
47 Fischer, „Recueil", Spalte 30. Auch die Werke der Bergfestung
werden sich in keinem besseren Zustande befunden haben,
denn beispielsweise wird in der Ueberlinger Handschrift, Blatt 8,
die Loch-Redoute als baufällig geschildert.
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