http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zgb1898/0050
XLVI
Einleitung.
der Anlage dieser Sperre in solcher Nähe von Freiburg
nicht befreunden, da er befürchtete, dass dieselbe im
Falle einer Belagerung dem Feinde als Contravallationslinie
dienen konnte, was späterhin auch der Fall sein sollte.
allerdings theilweise ganz unterbrochen, da es wegen des felsigen
Bodens sich nicht als möglich erwies, allerwärts eine Brustwehr aufzuwerfen
. Die Lücken suchte man theilweise durch dünne Astverhaue
zu ergänzen, was aber auch nicht durchgängig möglich werden sollte,
da es, wie Vaubonne nachträglich meldete, an Holz gebrach, indem
der Wald schon seit Jahren abgetrieben gewesen sein soll. (Dass die
Berge vollständig von Wald entblösst waren, dürfte nicht ganz glaublich
erscheinen. Sowohl Plan II unseres Diariums, wie auch die übrigen
Pläne, zeigen die Berge bewaldet, nur Weich ausgenommen, welcher
bemerkt, dass der Wald beim Oberen Schlosse und am Eosskopf rasirt
war. Allerdings mag er theilweise abgeschlagen gewesen sein, aber
dass dies durchgängig der Fall gewesen sein soll, erscheint zweifelhaft
; möglicher Weise hat sich auch viel juuges Holz unter den
Beständen befunden.) Was jene Lücken anbelangt, so lassen sie sich
durch die heute noch vorhandenen Ueberreste der Linien einigermassen
bestimmen. Die Eedoute unter dem Gipfel des Eosskopfes sowie Theile
der benachbarten Anschlusslinien sind noch vorhanden; dagegen beginnen
die Ueberreste von der südlichen Strecke der Brustwehr auf
dieser' üreisamseite erst beiläufig 300 Meter südwestlich von dem
Vereinigungspunkte der Wege vom Ottilienstein und dem Bruderhausdobel
und laufen alsdann bis zur letzten Eedoute des Hirzbergs.
Auf der linken Dreisamseite lassen sich die Ueberreste der Linie vom
Steinbruche (beim Waldsee) über die Glümershöhe nicht ganz bis in
die Höhe des Bronnberg-Gipfels verfolgen. Mit diesen Ueberresten
dürfte die Darstellung der Linien auf dem Plane der „Feldzüge"
übereinstimmen. Wenn dort aber die Höhe, auf welcher das Werk
des äussersten linken Flügels stand, als Brombeer-Berg bezeichnet
wird, so ist dies ein Irrthum, vielmehr muss es Brendenberg heissen,
denn der Gipfel des Bronnberges liegt nördlich von der hier in Frage
kommenden Linie. Demselben Plane zufolge wäre das diese Höhe
krönende Werk eine vierseitige Eedoute gewesen; der Plan der
„Memoires militaires" zeigt dagegen ein grösseres Werk mit offener
Kehle, dessen Hauptfront westwärts gerichtet ist, was darauf schliessen
lassen dürfte, dass es von den Oesterreichern erbaut wurde. Die
mittlere Eedoute der Strecke zwischen der äussersten (linken) Schanze
auf dem Hirzberge und dem Eosskopf-Gipfel ist auf keinem der uns
vorliegenden Pläne ersichtlich gemacht; nur findet sich auf jenen der
„Feldzüge" ungefähr an der Stelle, wo diese Schanze stand, die
Nr. 11 angegeben, was darauf hindeutet, dass dort ein Werk stand,
was auch richtig sein dürfte, da heute noch (ungefähr 550 Meter
nördlich von der in der Nähe des Dreisamthals liegenden Hirzberg-
Redoute) zur Linken des von der Südseite des Schlossberges nach
dem Rosskopfe führenden Weges die Ueberreste einer Redoute zu
erkennen sind.
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