Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465
Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften [Hrsg.]
Zeitschrift der Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften
14.1898
Seite: LIII
(PDF, 103 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Public Domain Mark 1.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zgb1898/0057
Einleitung. LIII

Vorräthe nicht eine Beute des Gegners wurden, Hess auf
Anordnung des Prinzen Eugen der General Marquis Vau-
bonne im Lande verkünden, dass so viel Getreide als möglich
schleunigst nach Freiburg oder hinter die (Schwarzwald-)
Linien zu schaffen sei, widrigenfalls gewaltsame Fouragirung
angedroht wurde. In Folge dessen brachten die Landbewohner
bis 15. September über 1000 Wagen Getreide
nach Freiburg in Sicherheit. Diesen Zufuhren war es zu
danken, dass unmittelbar vor der Einschliessung des Platzes
der Mehlvorrath 10100 Centner betrug, abgesehen von
den sonst noch vorhandenen erheblichen Getreidevorräthen,
deren Vermählen aber wegen der ungenügenden Anzahl
von Mühlen nur sehr langsam von statten gehen konnte.

Durch das vom Lande nach Freiburg geflüchtete Hornvieh
war der Vorrath an solchem kurz vor der Einschliessung
auf 964 Stück gestiegen.

So mangelhaft die Ausrüstung des Platzes war, ebenso
trübselig sah es hinsichtlich der baaren Geldmittel aus.
Der Vorderösterreichischen Regierung lag es zwar ob, „den
Grenzstab in Freiburg" zu besolden und jährlich 12000 Gulden
zur Fortificirung dieses Platzes abzuführen, aber bei
dem chronischen Geldmangel der Staatskassen konnte sie
dieser Auflage nicht mit der wünschenswerthen Regelmässigkeit
entsprechen64. Zwar gab die Hofkammer in Wien

aber herbei, gegen baare Bezahlung Getreide an Mohr zu liefern.
(Siehe „Feldzüge des Prinzen Eugen", XV, Supplement, S. 166, 202
u. 204.)

64 Es war schon vorgekommen, dass sie mit dem Solde für die
Truppen über 10 Monate im Rückstände geblieben war und dem
Militär-Fond Beträge für andere Zwecke entnommen, so dass für
den Fall einer Belagerung keine Baarmittel zur Verfügung gestanden
hätten. Noch in der letzten Zeit hatte die Regierung Harrsch einen
Abzug von 5000 Gulden gemacht, was ihn ausserordentlich erbitterte
. „Und wäre ich capable, schrieb er an den Prinzen Eugen,
mit Euer Durchlaucht gnädigster Erlaubniss eine Wacht vor ihre
Rathsstuben zu setzen und Keinen daraus zu lassen, bis sie mir diese
somme wieder erlegt hätten." Durch solche Vorkommnisse und die
spätere muthlose Haltung der Regierung wird es wohl erklärlich,


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zgb1898/0057