http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zgb1898/0063
Einleitung.
LIX
der Prinz eine Unterstützung Vaubonne's in Aussicht,
glaubte aber, vorläufig keine Zusage machen zu können,
weil der Feind sieb noch nicht hinlänglich declarirt
habe.
Diesem Schreiben war zugleich eine von einem Chiffreschlüssel
begleitete Instruktion für Harrsch beigefügt, mit
dem Bedeuten, sowohl diese, wie die bereits in Vaubonne
's Händen befindliche vom 22. August (siehe Seite XLVIII)
im gegebenen Momente an ihren Adressaten auszufolgen70.
Nachdem der Prinz im Eingange dieser Instruktion Harrsch
angewiesen hatte, wegen der Signale und geheimen Boten
sich mit Vaubonne zu verständigen, gab er der Hoffnung
Ausdruck, dass derselbe auf die Verproviantirung Frei-
burg's bedacht gewesen sein dürfte, und zeigte ihm an,
dass er eventuell eine Verstärkung von 12 kaiserlichen
Bataillonen erhalten würde. Im Falle der Belagerung empfahl
der Prinz dem Commandanten, dass er sich „bis
auf die letzte Extremität defendiren solle". Wenn es auch
nicht möglich wäre, der Festung Hülfe zu bringen, so
könnte sie sich doch mit Bücksicht auf die schon vorgerückte
Jahreszeit bei energischer Vertheidigung „bis tief
in den Winter hinein" halten. Wegen des Geldes vermochte
der Prinz Harrsch nur den Rath zu ertheilen,
dass er solches in der Stadt aufzubringen suchen solle.
Nachdem der Prinz dem Commandanten Schonung der Munition
anempfohlen hatte, ermahnte er ihn nochmals, dem
Feinde jeden Fuss Erde streitig zu machen und die Besatzung
zu animiren, dass sie mit der von kaiserlichen
Soldaten gewohnten Standhaftigkeit und Bravour sich verbürg
geworfenen Bataillone durchgängig der kaiserlichen Armee an.
Sie erhielten ihre Gebühr schon vorher ausbezahlt und waren daher
mit Geld versehen.
70 Vaubonne übergab diese Schriftstücke erst den 20. September
an Harrsch.
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