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Einleitung.
LXI
3000 Mann seiner Truppen hielten den äussersten rechten
Flügel der Linien mit dessen 2 Schanzen besetzt; ihre Reserve
bildete ein rückwärts stehendes Bataillon. Zur Verteidigung
der Sperre im Dreisamthaie standen bei der
Carthause 7 Grenädier-Compagnien und der grösste Theil
des Dragoner-Eegiments Schönborn. Gegen das Obere
Schloss, also noch vorwärts von den Linien^ hatten von den
eventuell nach Freiburg bestimmten 12 österreichischen
Bataillonen elf ihre Aufstellung angewiesen erhalten, während
das zwölfte die Reserve für die Truppen am Rosskopfe
u. s. w. (siehe oben) bildete72.
Ausserdem hielt ein Detachement den Rohrhardtsberg
(bei Elzach) besetzt, während die übrigen Truppen des
Corps in der Postirung bei Hornberg und auf der Benz-
Ebene standen.
Tage schwerer Prüfung warteten der Stadt und Festung
Freiburg durch das im Heranzuge begriffene Kriegswetter.
Hülfe sollte ihr, so wie die Situation sich gestaltete, nicht
zu Theil werden. Mit Rücksicht auf seine ungenügenden
Streitkräfte musste Prinz Eugen auf eine Offensive zum
Entsätze von Freiburg verzichten und zog es daher mit
Rücksicht auf die gegen ihn stehende französische Obser-
vationsarmee vor, die Hauptmacht seiner Streitkräfte bei
den Ettlinger Linien concentrirt zu halten, um „dieses
72 So nach „Feldzüge des Prinzen Eugen", XV, 257 und 258.
Indessen haben sich, wenigstens am 20., auch in der Linie auf der
linken Dreisamseite Truppentheile befunden; vergleiche dazu Seite 23
und 24 unseres Diariums. — Die nach Freiburg bestimmten Bataillone
•waren je zwei von den Regimentern d'Arnant und Plischau, ferner
je ein Bataillon von Harrach, Lancken, de Wendt, Jung-Daun, Holstein
, Baden, Bevern und Wachtendonk. — Die General-Wachtmeister
bei diesen Truppen waren Freiherr von Wachtendonk (befehligte
auf dem rechten Flügel der Linie) und Freiherr von
Weitersheim. (Ein Bildniss von Wachtendonk, welcher während der
Belagerung oft genannt werden wird, befindet sich in v. Neuwirth's
„Geschichte des K. und K. Infanterie-Eegiments Nr. 54", 2. Auflage
, Olmütz 1894.)
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