http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zgb1898/0076
10 Diarium der Belagerung Freiburg im Breisgau.
18) Das Geschwind-Stück10 muss in einem Gewölb bleiben,
und nicht anders als in den Stürmen gebraucht
werden.
19) Das völlige Pflaster muss gleich in den ersten
Tagen aufgehoben werden, bevor die rechte Bom-
bardirung angehet, und sollen die Stein in die
Mörsel gebraucht werden.
20) Ist unverweilt alles Proviant und anders in die
Gewölber zeitlichst zu bringen.
21) Bei Abnehmung der Tächer müssen die Binnen
der Cisternen wohl beowachtet, und soviel möglich
etwas Bretter abhängig gelegt werden, damit
dieselbe noch ein wenig Zufluss, wann es regnet,
behalten. Ist auch in diesen Schloss wohl zu ob-
serviren, dass das Wasser gleich anfangs nur eine
Maass auf den Mann gegeben werde, dann wann
kein genügsamer Zufluss mehr ist, muss hierauf
vornehmblich reflectirt werden.
22) Wo die Contrescarpe dieses Schlosses noch etwas
zu nieder, muess selbe umb und umb, so wohl als
in der Communications-Linie beschehen, erhöchet
werden, damit man weit hinab alles entdecke.
23) Dem Herrn Zeug-Lieutenant ist befohlen, dass er
ohne Zeitverlust 1000 grosse Nadeln und eine Menge
grob Garn in jedes Schloss Sandsäck damit zu
machen, anschaffen soll, welche bei Abgang anderer
Materi aus den Strohsäcken, Leintüchern, Zelten,
und was nur sonsten im Nothfahl zu haben, gemacht
werden müssen. Diese zu füllen muss eine
Zahl Mannschaft am Berg, wo die Attaque nicht
10 Geschwind-Stück wurden solche Stücke benannt, welche entweder
eine Vorrichtung zum schnellen Richten hatten oder aber auch,
anstatt der Ladeschaufel, mit handlichen Patronen geladen wurden,
und also rascher zum Abfeuern gebracht werden konnten.
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