Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465
Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften [Hrsg.]
Zeitschrift der Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften
14.1898
Seite: 22
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zgb1898/0088
22 Diarium der Belagerung Freiburg im Breisgau.

Diesen Morgen habe meine Familie gegen Uberlingen
an dem Bodensee von hier abgehen lassen.

Der Partisan Lieutenant Kempf hat von der Gegend des
feindlichen Lagers 25 Gefangene gebracht. Der Corporal
Stein aber laut habender Ordre alles, was er von Marodeurs
angetroffen, todt geschossen, und wieder fort auf selbe ausgegangen
. Mit anbrechender Nacht hat der Feind mit diesem
Lager sich von Längen-Denzlingen bis Gundelfingen, eine

Stund von hier, heraufgezogen, unsere
Linie auf den Bosskopf mit vieler In-

Investirung von
Freibuig.

fanterie attaquirt, und nach einigen Widerstand sich von
solcher Höche Meister gemacht24. Indessen seind die in Frei-

Corps auf den Höhen bei Freiburg anzugreifen und bestimmte hierzu
die gesammte Infanterie (40 Bataillone), sowie die Dragoner-Regimenter
(sieben, jedes zu 3 Escadronen) des Bourg'schen und Asfeld'schen
Corps, welchen er noch die von ihm herbeigeführten 4 Dragoner-
Regimenter zutheilte. Der Angriff sollte in 3 Kolonnen erfolgen.
Die rechte unter dem Grafen du Bourg wurde über Zähringen gegen
den Rosskopf dirigirt und nördlich von ihr die mittlere, vom Chevalier
d'Asfeld geführt, gleichfalls gegen das Gebirge, während die linke
unter dem (General-Lieutenant) Grafen d'Estrades durch das Glotter-
thal die feindliche Stellung umgehen sollte.

24 Zwischen 4 und 5 Uhr Nachmittags brachen die französischen
Truppen von Langendenzlingen auf. Die rechte und mittlere Colonne
rückten zunächst nach Gundelfingen; dass auch die bekanntlich in das
Glotterthal bestimmte linke Colonne diesen dahin folgte, wie man
aus der Darstellung in „Feldzüge des Prinzen Eugen" XV, 259,
schliessen könnte, möchte zweifelhaft erscheinen, vielmehr dürfte dieselbe
wohl von Langendenzlingen direct in jenes Thal marschirt sein.
(Ueber die Aufstellung der deutschen Truppen siehe die Einleitung.)
Bei Eintritt der Dämmerung begann der Angriff. Die rechte Kolonne,
welche Villars begleitete, ging von Zähringen (offenbar durch den
von dort ostwärts führenden Grund) gegen die in dieser Richtung am
Rosskopf gelegene Redoute (Nr. 12) vor, wo 1000 Commandirte verschiedener
kaiserlicher Regimenter standen, denen noch ein Bataillon
d'Arnant zu Hülfe kam. Französischen Berichten zufolge bemächtigte
sich der Angreifer mit einem Verluste von nur 10 Mann nach kurzem
Widerstande dieses Postens, dessen Vertheidiger theils nach Set. Peter,
theils in das Dreisamthal flüchteten. Die mittlere Kolonne eroberte
den von 2 Bataillonen der fränkischen Kreis-Regimenter Jaxtheim
und Zollern mit 100 unberittenen schwäbischen Dragonern verteidigten
Posten Nr. 13, dessen Stützpunkt eine Redoute bildete, ebenfalls
nach kurzem Widerstände, wie die französischen Quellen berichten
; die hier kämpfenden deutschen Truppen zogen sich mit Ver-


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