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20. September.
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bürg destinirte Bataillons glücklich herein geworfen worden:
3 bei Tag, 6 in der Nacht bis gegen 10 Uhren; sodann
zwei durch das Obere Schloss, so allda zu bleiben, und die
Contrescarpe zu besetzen beordert habe. In der Stadt habe
die 30 Places d'armes aller Angles rentrants und saillants
mit 300 Mann garniert. Gegen Nr. 3 25 ist noch ein Baiast
von 2 Fahnen auf Set. Peter zurück. Die linke französische
Colonne kam nicht zum Kampfe, da der Gegner dort ohne Widerstand
abzog. Wegen der eingebrochenen Dunkelheit unterblieb eine weitere
Verfolgung Seitens der Franzosen. — Nach »Feldzüge des Prinzen
Eugen", XV, 260 und 261, welche hier auf Grund von Vaubonne's
Relation berichten , hätte um die Werke No. 12 und 13 ein heisser
Kampf stattgefunden, was jedoch mit den französischen Darstellungen
nicht übereinstimmt. (Siehe „Memoires militaires". XI, 350 und 351;
Quincy beziffert in seiner „Histoire militaire", VII, 259, den ge-
sammten Verlust des Siegers auf 8—10 Offiziere, sowie ausserdem
20 Todte und 30 Verwundete. Auch Habrsch spricht (s. o.) nur
von „einigem Widerstand".) Die deutschen Truppen scheinen durch
die in dem waldigen Gelände gedeckt anrückenden Franzosen überrascht
worden zu sein und bei der anrückenden Uebermacht des
Gegners schleunigst sich zurückgezogen zu haben, wobei ein Theil
zersprengt wurde. Wenn, wie Harrsch weiter oben berichtet, 3 Bataillone
des Vaubonne'schcn Corps noch bei Tage in Freiburg einrückten
, so dürfte darin ein Beweis gegeben sein, dass überhaupt
eine zähe Verteidigung der Linien nicht beabsichtigt war, welche
gegen einen überlegenen Feind jedenfalls auf längere Zeit sich nicht
behaupten Hessen. Es war unbedingt rathsamer, die nach Freibnrg
bestimmten Bataillone noch rechtzeitig in diesen Platz zu werfen,
die übrigen Truppen aber auf der strategisch wichtigen Hochfläche
bei Set. Peter und Set. Märgen zur Deckung der Strasse nach Schwaben
zu sammeln. Zur Beschönigung des Verlustes dieser Stellung scheint
Vaubonne's Bericht mehr oder minder gefärbt zu sein. Mit der im
Dreisamthaie bei der Carthause gestandenen Reserve zog sich Vau-
bonne nach Mitternacht auf die Hochfläche bei Set. Märgen bis an
den Hohlen Graben zurück. — Nach Poinsignon „Geschichtliche Ortsbeschreibung
", Seite 100, wäre die Benennung des heutigen Husarenweges
vom Bruderhausfeisen (siehe ebendort Seite 51) gegen den Bosskopf
auf jenes Gefecht zurückzuführen, da die abgesessenen französischen
Husaren denselben zu einer Umgehung benutzt haben sollen.
Alierdings befanden sich bei Villars' Armee 3 Escadronen des Husaren-
Regiments Rattsky; indessen stehen uns nähere Nachrichten über
deren Mitwirkung bei diesem Gefecht nicht zur Verfügung.
25 Nach der Nummerirung der Werke jener Linie zu schliessen,
wie sie auf dem Plane dieser Belagerung von Freiburg im „Feldzuge
des Prinzen Eugen" theilweise angegeben sind, dürfte die Lage des
Werks No. 3 am linken Flügel oberhalb Güntersthal zu suchen sein.
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