Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465
Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften [Hrsg.]
Zeitschrift der Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften
14.1898
Seite: 38
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zgb1898/0104
38 Diarium der Belagerung Freiburg im Breisgau.

10. 11. und bis Nr. 12 besitzt, wovon aus ihr Lager wieder
abwärts gegen erst besagtes Zehringen gehen muss42. Ein
Tambour, so gegen Abend zurückkommen und den Markgräflich
Durlach'schen Land-Vögten Herrn v. Dungern begleitet
, welchem Mr. Villars einen Pass hinaus ertheilt, bringt
mit, dass er wirklich 10 schwere Stück mit vieler Munition
und Schanz-Zeüg gegen Lehum fahren sehen, und scheinet
also die Eröffnung der Approches, wo nicht diese Nacht,
wenigstens mit erstem allernächst zu sein; er confirmirt,
dass Mr. Villars nach den Hohlen Graben gangen43, welchen
einige Dames allhier umb einen Pass ersucht, so aber auf
dessen Zurückkauft remittiret worden. Mr. Le [Comte]44 du
Bourg hat an mich zu zweimalen seine Compliments vermelden
lassen, worauf mit gleicher Civilität selbe hinwieder-
umb beantwortet habe. Den Nachmittag seind wieder
5 Gefangene eingebracht, unter welchen ein Knecht, ein
Marquetenter und eine Frau waren, welche letztere drei
zurückgeschickt worden, zumalen von diesen wenigen Tagen
bereits 82 Gefangene in dem Stockhaus sitzen.

Heut hat der Feind das Wasser genommen
, so in Canalen hereinkommt45;

Nehmung des
Wassers.

42 Vergleiche dazu Note 32. 48 Siehe Note 41.

44 Im Original fehlt das Wort „Comte".

45 Der am Fusse des Schlossbergs entlang geleitete Gewerbebach
(Gewerbekanal). Hierdurch wurden die Wassermühlen in der Stadt
zum Stillstand gebracht, so dass man zum Vermählen des Getreides
nur auf die vorhandenen 2 Eossmühlen angewiesen war. Die „Ausführliche
vnd warhaffte Relation Ueber die harte Belagerung der statt
vndt Vostung Freyburg", welche sich bei den Akten der vorderösterreichischen
Regierung im General-Landesarchive zu Karlsruhe befindet
, gibt an, dass der Kanal auf Harrsch's Befehl abgeschlagen
wurde. Auf diese Quelle stützt sich die diesbezügliche Mittheilung
in „Zeitschrift f. Gesch. d. Oberrh.", N. F., VIII, 327, welche also
nach dem vorliegenden Diarium berichtigt zu werden verdient. Wie
man aus „Memoires militaires", XI, 357, zu schliessen berechtigt
wäre, hätten die Franzosen auch die in die Stadt führenden Quellwasserleitungen
schon Ende September abgeschnitten, was aber (siehe
auch oben Seite 39) erst om 8. Oktober der Fall war. (Vergleiche
dieses Diarium unterm 9. Oktober.)


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