http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zgb1898/0116
50 Diarium der Belagerung Freiburg im Breisgau.
8) Der affective Stand der Pferd samptlicher Herrn
Officiers soll wegen der Fourage eingeben werden.
9) Die Namen aller Büchsenmacher und Büchsen-
Schifter sollen bei denen löblichen Bataillons eingegeben
werden, welche man zu der Artillerie
geben, und alle Tag das Gewöhr, so von der
Attaque kommt, durch sie putzen und wieder zurichten
lassen wird.
10) Endlichen ist nachfolgende Specification, wo die
Kranke und Blessirte logiret werden, denen löblichen
Bataillons ausgegeben worden:
Logirung der Bles-1 Erlach und Salzburg Zunft zum
sirten und Kranken, j Monden,
Plischau und Hildesheim in der Sapienz,
d'Arnant bei den P. P. Augustinern,
Daun und Baden bei den Dominicanern,
Lancken und Holstein bei den Capuzinern,
Harrach und de Wendt bei den Franciscänern,
Bevern und Wachtendonk bei den Jesuvitern.
Die blessirte Officiers, so nicht steigen können, in der
Schul-Stuben61.
Wann der Feind diese Nacht die Approchen öffnen
sollte, muss er alsobalden mit vielen Plotons Grenadierer und
Musketirer continuirlich chargirt werden. Heu vor das
61 Die Zunft zum Mond ist heute das Haus Kaiserstrasse No. 131.
Ein Ueberrest der Sapienz ist erhalten geblieben in dem Hause No. 18
der Nussinannsstrasse. Das Augustiner-Kloster umfasste den Complex
der heute städtischen Gebäude, in welchen sich u. a. auch das Theater
(die ehemalige Klosterkirche) befindet. Zu dem umfangreichen
Dominikaner- oder Prediger-Kloster gehörte auch das dermalige Vin-
centiushaus, Unterlinden No. 9. An Stelle des alten Kapuziner-
Klosters steht gegenwärtig das erzbischöfliche Convict. Vom Franziskaner
-Kloster ist die jetzige untere (Set. Martins-) Pfarrei Eisenbahnstrasse
No. 3 erhalten geblieben. Das Jesuiten-Collegium ist die
Neue Universität Bertholdstrasse No. 19. Unter der Schulstuben
dürfte wohl die städtische Schule gemeint sein, welche 1381 in der
heutigen oberen Herrenstrasse sich befand.
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