Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465
Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften [Hrsg.]
Zeitschrift der Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften
14.1898
Seite: 53
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29. September.

53

Noch ist abermalen die abgewichene Nacht ohne Oeff-
nung der Approchen passiert; vor dem Breisacher-Thor
über der Threisam ist von dem Feind unsere Schildwacht
blessiert worden.

Mittags lässt Herr Obrist v. Hanstein anzeigen, dass
ein grosses Lager von Bauren bei Zehringen gesehen
werde62.

62 Es war eine grosse Anzahl von Bauern ans dem Oberelsass
und dem Breisgau zum Baue der die Belagerang gegen einen Entsatzversuch
deckenden Circumvallations-Linie requirirt worden (siehe
Note 47). Nach dem Belagerangsplane der „Memoires militaires" lief
diese demnächst begonnene Linie vom Fasse des Gebirges bei Zähringen
(welches innerhalb derselben zu liegen kam) am Mooswalde entlang
und durch dessen herwärts Lehen gegen Osten vorspringende Parzelle
; die hier beginnende sumpfige Niederung sperrte ein Faschinenbau
bis zum Lehener Berge, über welchen bis zu der nahen Dreisam
unmittelbar vor der Westseite von Lehen eine Brustwehr mit Durchgang
führte. In gleicher Höhe jenseits des Flusses fand die Linie
vor dem Ostsaum des Waldes ihre Fortsetzung bis St. Georgen.
Südwärts in der Ausdehnung des vorliegenden Schönberges war kein
Werk; dagegen sperrte eine Linie von der Wonnehalde (Loretto-Berge)
bis auf den Westhang des Bronnberges das Güntersthaler Thal. An
sie schloss sich ein durch die dortigen Waldungen geleiteter Verhau,
der um die innerhalb der Linie bleibende Kuppe des Brendenberges
sich zog, die ein von den Oesterreichern erbautes Werk der bekannten
Position des Vaubonne'schen Corps krönte. In der Höhe von Littenweiler
wendete sich der Verhau nordwärts, mit der Front gegen Osten;
auf den Bergen vor der Westseite jenes Dorfes trat aber an seine Stelle
eine bis zur Dreisam sich erstreckende Brustwehr. Jenseits dieses
Flusses über Ebnet bestand die Linie an der östlichen Abdachung des
Rosskopfes theils aus Erdwerken, theils aus Verhauen. Die alsdann anschliessende
Nordfront bildete ein durch die dortigen Wälder laufender
Verhau, welcher um den Nordhang des Mühlenbucks geleitet war
und an der auf seiner inneren Seite liegenden Zähringer Burg vorüber
an die unfern des gleichnamigen Dorfes beginnenden Verschanzungen
der Linie Anschluss nahm. So nach der Darstellung des wohl jedenfalls
auf aktenmässigen Unterlagen bearbeiteten Planes der „M6-
moires militaires", welcher in einiger Beziehung mit jenem der »Feldzüge
des Prinzen Eugen" differirt; insbesondere sind auf dem letzteren
die Verhaue nicht angegeben. Wenn in dem letzteren Werke, XV, 282,
bemerkt wird, dass die Schwarzwälder Linien (die vormalige Position
des Vaubonne'schen Corps) von den Franzosen stellenweise als Circum-
vallation benutzt wurde, so ist dies nicht genau, denn nur das Werk
auf dem Brendenberge (oberhalb Güntersthal) tangirte den dortigen
Verhau. Vielmehr dienten diese Verschanzungen den Franzosen als
Contravallations-Linien (zur Deckung gegen Ausfälle des Vertheidigers).


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