Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465
Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften [Hrsg.]
Zeitschrift der Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften
14.1898
Seite: 81
(PDF, 103 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Public Domain Mark 1.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zgb1898/0147
1. Oktober.

81

sein Fahneu gesetzt, und continuiert nunmehr bei Tag der-

alles, was von Hecken noch übrig ist, weghauen zu lassen (siehe
Seite 43); es erscheint aber sehr fraglich, ob diese Arbeiten sich bis in
das hier in Betracht kommende Gebiet erstreckt haben sollten, da der
Feind dasselbe schon beherrscht und das Vorhaben des Gegners zu
verhindern bestrebt gewesen sein dürfte. Wie die französischen
Quellen berichten, wurden diese Angriffsarbeiten durch ein Rideau
begünstigt, jene Bodenwelle, welche wir bereits in der Einleitung
bei unseren Betrachtungen über den Zustand und die Beschaffenheit
der Stadtfestung besprochen haben. (Siehe dieses Rideau oder Anhöhe
unter N auf Plan I.) Allerdings kann unter Eideau auch ein schützender
Schleier verstanden werden, wie er sich dem Angreifer in den
nicht zerstörten Gärten und Beben geboten hätte; allein in „Memoires
militaires", XI, 368, wird ausdrücklich bemerkt, dass der Angreifer
in der Nacht zum 9. Oktober mit seinen Arbeiten „dans le bas du
rideau" hinabstieg, also von einer Erhöhung, der mehrbesprochenen
Bodenwelle, in die vorliegende Tiefe. — Ueber die Entfernung der
ersten Parallele vom gedeckten Wege widersprechen sich die vorliegenden
Nachrichten in erheblicher Weise. Harrsch schreibt im
Diarium unterm 1. Oktober (siehe dort bei „Visitirung der Attaque"),
dass der Feind die erste Parallele in der gewöhnlichen Entfernung
von also 500—600 Toisen eröffnete; wenn er alsdann beifügt, dass der
Gegner auf der Linken sich bei 100 Toisen „mehrers gegen uns
ziehet", so will er damit doch offenbar sagen, dass hier der linke
Flügel der Parallele der angegriffenen Front näher lag, als der
rechte. (Eine Toise = 6 Pariser Fuss oder 1,8 Meter.) 500—600 Toisen
sind 900—1080 Meter oder, den Schritt zu 0,75 Meter = 272 Fuss
gerechnet, 1200—1400 Schritte; für den linken Flügel der Parallele
würden 100 Toisen = 180 Meter = 240 Schritte weniger in Anschlag
zu bringen sein. Auf Plan I dieses Diariums, welcher leider eines
Massstabes entbehrt, lassen sich die in Frage kommenden Entfernungen
nur vergleichsweise feststellen. Nach jenem Plane ist es von dem abspringenden
Winkel des gedeckten Weges vor der Spitze des Bastions
Leopold (in gerader Linie) bis zur ersten Parallele (also deren rechten
Flügel) ebenso weit, wie vom Gewerbekanale bis zur Spitze des Cavaliers
auf dem Bastion Karl (lag zwischen Rhein- und Friedrich-Strasse
ungefähr in gleicher Höhe mit Haus No. 5 der Katharinen-Strasse);
die hier in Betracht kommende Entfernung beläuft sich auf rund
1170 Schritte = beiläufig 877 Meter oder 487 Toisen. Von dem ausspringenden
Winkel des gedeckten Weges vor der Spitze des Bastions
Josef bis zum linken Flügel der in der Nacht zum 1. Oktober ausgehobenen
Parallele sind es nach dem nämlichen Plane ungefähr
750 Schritte = rund 562 Meter oder 312 Toisen. Nach dem Belagerungsplane
zu Theil IV von Schreiber „Geschichte der Stadt Freiburg
" (eine Copie des mit dem Plane unseres Diariums übereinstimmenden
in „Tagebuch der Feldzüge... 1792 bis mit 1796"), welchem
ein Massstab nach Schritten und Ruthen beigegeben ist, betrüge die
Entfernung der in der Nacht auf 1. Oktober ausgehobenen Parallele
bis zum gedeckten Wege vor dem Leopold's-Bastion 800 und vor dem

6


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zgb1898/0147