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Diarium der Belagerung Freiburg im Breisgau.
die alten Börner in denen Verschanzungen ihrer Lager ge-
than haben.
Sonsten ist diesen Abend bei der
Parole befohlen worden, wie folgt:
Befehl bei der
Parole.
1) Dass alle Grenadierer hinten bei den Capuciner-
Winkel123 und von dorten herumb gegen das Chri-
stophel-Thor in dem Graben campiren sollen.
2) Werden samptliche Herrn Officier ersucht, meinem
und beider Herrn General-Wachtmeister Exempel
zu folgen und durch ihre Pferd sowohl als der
Marquetenter ihre, eine Fuhr Wein und anders auf
das Ober-Schloss, sodann auch eine damit auf das
Untere Schloss thun zu lassen, weilen an Fuhren
ein grosser Mangel ist.
3) Weil keine genügsame Anzahl Büchsenmacher bei
denen löblichen Bataillons, sollen auch andere und
zwar 2 Mann pro Bataillon zur Artillerie kommen,
das Gewöhr zu repariren.
4) In der Contrescarpe sollen auf der Attaque doppelte
Pallisaden gesetzt und von denen Traversen vom
Capuziner-Winkel hergenommen werden.
5) Die Herrn Officiers, so Wissenschaft von der Forti-
fication haben, werden nochmal ersucht, sich anzugeben
, denen täglich nach Meriten ein Gulden
oder Beichsthaler bezahlt werden soll.
massen in den Boden eingeschlagen werden, dass man nicht leicht
zwischen dieselben treten oder sie mit Brettern etc. überdecken kann.
Wenn in „Feldzüge des Prinzen Eugen", XV, 287, gesagt wird, dass
hier Sturmbretter zur Anwendung gelangten, so stimmt dies wenigstens
mit der obigen Mittheilung nicht überein, denn Sturmbretter
sind Bretter mit langen Nägeln gespickt, deren Spitzen nach aufwärts
stehen.
128 Der Kapuzinerwinkel war bei dem Burgbastion nächst dem
Kapuzinerkloster, an dessen Stelle heute das erzbischöfliche Convict
steht.
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