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Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften [Hrsg.]
Zeitschrift der Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften
14.1898
Seite: 106
(PDF, 103 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zgb1898/0172
106 Diarium der Belagerung Freiburg im Breisgau.

unserer rechten gegen den Brediger-Thor und der linken
Face von Set. Joseph ist gleichfalls en Sic-Sacs Boyau
herausgezogen, stehet also zu erwarten, ob sie heut Nacht
schon zusammen ziehen oder vorhero noch mehrere Boyaux
machen werden128. So ist auch selber Gegend eine grosse
Batterie würklich angefangen129.

jener Beunruhigungen der französischen Arbeiten durch eine kleinere
Abtheilung stattgefunden, wie solche wohl in jeder Nacht vorzukommen
pflegten.

128 Harrsch meint hier wohl höchst wahrscheinlich den Boyau
(in Zickzack geführten Verbindungsgraben), welcher auf Plan I unterm
4. Oktober Terzeichnet ist und in der Richtung auf die Capitale des
Bastions Josef geht. Wie die „Memoires militaires", XI, 366, angeben,
wären in dieser Nacht 2 Sappen aus der 2. Parallele vorgetrieben
worden, ohne dass jedoch deren Lage näher bezeichnet wird. Ferner
meldet diese Quelle, dass in der Nacht zum 9. an der zweiten Parallele
mit dem Baue von 3 Deboucheen gegen das Glacis begonnen wurde.
Quincy, VII. 269, berichtet, dass der Angreifer in der Nacht zum
4. Oktober aus der ersten Parallele mit 3 Zickzack-Boyaux in den
Capitallinien gegen die Bastionen Josef und Leopold und gegen das
zwischen beiden liegende Ravelin vorging, womit die Bemerkung
verbunden ist, dass der die Deboucheen dieser drei Boyaux verbindende
Graben die 2. Parallele bilden sollte; dies ist das von Harrsch
in's Auge gefasste Zusammenziehen. Wegen Quincy's unrichtiger
Auffassung hinsichtlich der Parallelen vergleiche die Noten 100 und
107; der Graben, welchen er die zweite Parallele nennt, ist für uns die
dritte (siehe dazu Note 134). Es ist allerdings richtig, dass der Angreifer
, wie Quincy angibt, gegen jene 3 Werke mit der Sappe vorgehen
musste, was auch geschehen ist, wie alle Pläne übereinstimmend
angeben. Wann die dritte dieser Sappen in Angriff genommen
wurde, geben die „Memoires militaires" nicht an; aber wenn
dies nicht in der Nacht zum 4. geschehen sein sollte, so müsste es
spätestens in einer der nächsten Nächte der Fall gewesen sein. (Der
Angriff des Sappeurs gegen die einzelnen Bollwerke geht in deren
Capitale, jener in das Vorfeld fortgesetzten fictiven Linie, welche
den ausspringenden Winkel des betreffenden Befestigungswerkes
halbirt. In ihrer Fortsetzung von der Spitze des Werkes in das Vorfeld
liegt der todte Baum und daher führt der Sappeur in dieser
Richtung seinen Angriff. Zur Bestreichung dieses todten Baumes
dienen die benachbarten Ravelins.)

129 Diese Batterie dürfte wahrscheinlich identisch sein mit der auf
Plan I hinter der 2. Parallele unter Q bei 4. Oktober angegebenen;
dort ist auch auf dem Plane der „Memoires militaires" eine solche neben
einer Mörserbatterie ersichtlich gemacht. Nach Quincy, VI, 269, wären
in dieser Nacht gegen die Stadt 2 Batterien armirt worden, welche
am 4. Morgens ihr Feuer eröffneten, was jedoch nicht richtig ist, da
hier die französische Artillerie erst am 6. Oktober in Thätigkeit trat.


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