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114 Diarium der Belagerang Freiburg im Breisgau.
somption an Pulver, Blei-, Stück-Kugeln, Granaten und
allem andern ist gleichfalls zu berichten. In allstätter Verharrung
pp.
An Herrn Obrist v. Hanstein.
Keine Dame in Un
ter-Schloss.
Bei gegenwärtigen Conjoncturen habe
demselben zu bedeuten, dass bei höchster
Verantwortung keine Dame, auch sonst Niemand wie der
Namen haben mag, ausser der Soldatesca, die Herrn Dienste
thun, in dessen anvertrautes Schloss einzulassen ist; wann
es aber Zeit sein wird, muss ein Paar von denen Herrn
Begierung-Bäthen und einem Secretario mit Geld hinauf,
welche in alleweg zu admittiren und bis dar zu logiren
seind. Dessen Schloss hat keine Noth von einer Attaque
noch dermalen und muss also das obere laut habender Instruction
in einem gähen Zufall mit allem assistirt werden,
welches mir sodann unverweilt, wie es beschehen, zu berichten
ist. In pp.
Evacuation des
Magazin Sanct Leo
pold.
Dem Zeüg-Lieutenant schicke diesen
Morgen 500 Mann und alle Wagen der
Stadt, so aufzutreiben, damit Set. Leopolds
-Pulver-Magazin hinter der Attaque noch diesen Vormittag
völlig geleert werden muss. Diese Nacht hat man
ein Feur auf den Ober-Schloss gesehen, erwarte also, was
es gewesen ist?
Die Frau Abbtissin von Kindersthall
mit ihren zwei geistlichen Damen, wie
auch Herrn Grafen und Gräfin von
Schauenburg habe diesen Morgen zum
Fr. Abbtissin von
Kindersthall Gr. und
Gräfin v. Schauenburg
gehen weg.
Christophel-Thor hinaus nach Zehringen in das feindliche
Haupt-Quartier mit ihren Pass fahren lassen. Nach be-
schehener Visitation der feindlichen Approchen von diesen
Morgen befinde, dass sie zwar wenig weiter herausgegangen,
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