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Diarium der Belagerang Freiburg im Breisgau.
sodann 2 Lieutenants von Erlach und 10 Gemeine, welche
durch die Bomben und Stein verwundet worden, und dann
1 Todten. Er meldet anbei, dass die feindliche Stuck die
Mauren schon sehr tief fassen, und gegen 200 Schrütt die
Approchen avancirt seind, sodann noch bis 30 gegen der
EedouteimLoch148. Die begehrte Consomption seiner Munition
hat er noch nicht specificiert. In der Stadt ist vorgestern
aufgangen an Pulver 55 Ctr., an Kugeln 14 Ctr., item
gestern mit dem, was die 3 Ausfälle erfordert haben,
72 Ctr. 12 ff Pulver, 33 Ctr. 13 ff
Blei, dass also die vollige Consomption
Munition in der
Stadt.
vom 20tea September, da diese Belagerung angefangen, bis
den 6tett October inclusive beträgt:
An Piüver...... 532 Ctr. — 12 ff
Kugel-Blei...... 173 „ — 13 „149
148 Nach Quincy, VII, 270, hätten vom 6. auf den 7. Oktober
2 Kanonenbatterien von 7 und 5 Bohren fortgesetzt das Obere Schloss
und die Loch-Redoute beschossen. (Siehe dazu die Noten 132, 140 und
167.) — Wie Quincy ebendort berichtet, hätte der Angreifer in der
Nacht zum 7. zwei Zickzacks gegen das Obere Schloss und die
Eedoute im Loch vorgetrieben, welche die Parallele zum Ausgangspunkte
hatten, die sich vor einem Bache (d. i. der Gewerbekanal)
befand („qui s'etendoit devant un ruisseau"). Diese Parallele soll wohl
jedenfalls der von der Höhe am Bergabhang sich hinunterziehende
Graben sein. Ueber die gegen das Schloss und die Loch-Redoute
unternommenen Angriffsarbeiten differiren die verschiedenen Pläne in
mancher Beziehung, was wir aber hier in seinen Einzelheiten nicht
verfolgen können. Nur sei bemerkt, das3 auf dem Plane der „Me-
moires militaires" (im Widerspruche mit demjenigen unseres Diariums
) ein den Weg nach Ebnet im Zickzack durchschneidender Graben
sich findet, welcher bis an den Fuss der die Loch-Redoute tragenden
Höhe fuhrt, von wo der Angriff den Berg hinauf seine Fortsetzung
findet. Der auf Plan I des Diariums von dem Holz-Schänzlein (IT) zu
dem Angriff der Loch-Kedoute geführte Graben kann damals noch nicht
gebaut worden sein, da Harrsch erst unterm 21. Oktober erwähnt, dass
der Feind bis gegen die Redoute an jenes Schänzlein sich herangezogen
habe. Auf Weich's Plan ist ein von diesem Angriff sich abzweigender
Graben dargestellt, welcher durch die Dreisamwiesen bis
in die Nähe des Schwabenthores führt, worauf wir noch in der Folge
zurückkommen werden.
149 Lässt sich auf seine Richtigkeit nicht prüfen, da der Nachweis
für den 4. Oktober fehlt.
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