Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465
Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften [Hrsg.]
Zeitschrift der Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften
14.1898
Seite: 138
(PDF, 103 MB)
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138

Diarium der Belagerung Freiburg im Breisgau.

zu rechter Zeit retirirt haben, wovon die Zahl der Blessirten
und Todten morgen einkommen wird177.

TJmb Mitternacht lasst Herr Obrist
Ketteier mir durch zwei expresse Offiziers

Unglück in der
Lunette.

aus der Contrescarpe sagen, der Feind seie hart vor der
Lunette postiert, die Plotons poussirt in dem Graben derselben
, und man höre sie mit dem Schub-Karren fahren,
also dass die Minirung vorseie178. Das andermal, das Werk-

177 Nach „Feldzüge des Prinzen Eugen", XV, 289, hätte die
Stärke der Ausfallenden 500 Mann unter dem Oberstlieutenant Grafen
Trautson betragen; hierfür ist vielleicht die Disposition vom 8. Oktober
(siehe Seite 126) massgebend gewesen. Die „Memoires militaires
", XI, 369, beziffern die Stärke auf 450 Mann und 100 Arbeiter,
welche sich hinter der Eedoute sammelten Und gegen die Spitze der
Tranchee vorbrachen. Die Laufgrabenwache bestand aus 3 Bataillonen
(nach Quincy, VII, 271, von den Eegimentern Royal-Italien,
Sparr und Bugey) und ihren (3) Grenadier-Compagnien unter dem
Commando des Brigadiers Grafen von Lannion. Die in erster Linie
stehende Grenadier-Compagnie wurde auf die zwei andern geworfen
und alle drei scheinen, aus dem Folgenden zu schliessen, in Unordnung
zurückgewichen zu sein. Die Kaiserlichen bemächtigten sich
einer Strecke der Tranchee und zerstörten dieselbe theilweise; nach
„Memoires militaires" rissen sie ungefähr 200 Schanzkürbe zusammen
, nach Quincy eine Strecke von beiläufig 10 Toisen. Nachdem
die Grenadiere mittlerweile wieder gesammelt worden waren, schritt
Lannion mit ihnen zum Angriff, unterstützt von 3 Bataillonen. Der
Angriff endete mit dem Bückzuge der Kaiserlichen nach der Redoute.
Nach Quincy waren es nur das Regiment Royal-Italien und die Pi-
kets von Sparr und Bugey, welche bei diesem Angritt mitwirkten.
Wie Quincy raittheilt, hätten die Kaiserlichen noch zweimal angegriffen
. Alle in jener Gegend lagernden Grenadier-Compagnien waren,
diesem Autor zufolge, allarmirt worden und eilten herbei, fanden
aber bei ihrer Herankuuft den Kampf schon entschieden. Auf französischer
Seite blieben die Grenadier-Hauptleute der Regimenter Sparr
und Bugey todt, 3 andere Offiziere, unter ihnen der Grenadier-Lieutenant
des Sparr'schen Regiments, waren verwundet. Der Verlust
an Mannschaft betrug nach „Memoires militaires" 96 Mann; Quincy
beziffert ihn auf 50—60 Grenadiere. Wenn die erste dieser beiden
Quellen angiebt, dass nach dem Abschlagen jenes Angriffs noch in
der nämlichen Nacht die Arbeiten um 30 Toisen bis auf den Rücken
des Berges vorgetrieben wurden, so könnte dies zweifelhaft erscheinen.
Vom nächsten Tage ab wurde die Laufgrabenwache gegen die Bergfestung
(nach „Mömoires militaires") um 1 Bataillon und 2 Grenadier
-Compagnien (Quincy giebt nur ein Bataillon an) verstärkt; das
Commando führte von nun an ein Marechal de camp.

178 yjfte ,jas Protokoll der vorderösterreichischen Regierung aus-


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