http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zgb1898/0207
10. Oktober.
141
Peur in der Stadt.
Die Nacht ist bei dem Läramer-
Thörlein hinter der Attaque durch eine
Bombe Feur entstanden, und da die Bürger gelöscht, noch
3 andere dahin gefallen, so 2 Bürger zu Tod geschlagen,
und 3 andere blessirt haben183.
Löblichen Wesen und der Stadt ist die Proposition wegen
des Bleis und der Fenster beschehen, so sich gleich darauf
zusammengethan, das Werk zu effectuiren184.
Herr Hauptmann Mathaei löblichen
Bevernschen Bataillons kommt mit dem
Kapport von Obern Schloss und einem
Proposition eines
Ausfalls im Obei-
Schloss.
Schreiben, darinnen Herr Obrist Duminique mich oder einen
von den Hrn. GWM. hinauf begehrt, eine Proposition thu-
end mit 12 bis 1500 Mann auszufallen, in der Meinung,
sie aus ihren Trauenden nicht allein herauszuschlagen,
sondern auch der Fahnen und Mörsern sich zu bemächtigen,
Dem antworte, dass Herrn GWM. v. Wachtendonk diesen
Nachmittag hinaufschücke und dessen Kapport erwarte.
Doch aber zu besorgen, dass wir, den Sort185 aller Ausfälle
nach, nicht lang Meister bleiben, auch nicht oft das Vermögen
haben, mit 1500 Mann also auszufallen.
Das grosse Blei erinnere dem Zeüg-Lieutnant zu schicken
und anders darfür abhollen zu lassen.
Da selber an Hand-Granaten 7116 bekommen und kaum
500 verworfen, sage ihm, dass bei Praetention auf andere
nichts zu thuen ist.
J8S Könnte vielleicht der Brand sein, von welchem Schreiber, IV,
246, in der Nähe des Jesuiten-Collegiums berichtet. Am 13. kam zwar
auch ein solcher dort aus, war aber, scheint es, kleiner. Dieser Quelle
zufolge hätte auch eine Bombe den Altar des heiligen Ignatius (jedenfalls
in der Jesuiten-Kirche) zerschmettert. (Siehe auch Note 165.)
184 Harrsch hoffte hierdurch 1000 Ctr. Blei zu gewinnen, wie
die Relation der Regierung angiebt. Die letztere ist dabei in diesem
Schriftstücke zugleich bemüht, jene Forderung als eine unnöthige
hinzustellen, indem sie behauptet, es wären noch bedeutende Blei-
vorräthe vorhanden gewesen. (Siehe dazu auch „Nachträge.")
185 Das Schicksal.
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zgb1898/0207