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11. Oktober.
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Da diesen Morgen Herr Obrist-Lieute-
nant v. Maillador kommt und von dem
Ober-Schloss eine abermalige Schrüft
bringt, da sich Herr Obrist Duminiqne
auf seine Tabell beziehet, wo er täglich 1267 Mann von
1880 braucht, so ergehet folgende Ordre an ihn:
Anbringen vom
Herrn Obrist
Dominique und
Ordre an ihn.
Der Kömischen Kaiserl. und Königl. Katholischen
Majest. bestellten Commandanten des Ober-Schlosses Herrn
v. Duminique hiermit zu bedeuten., dass derselbe sich seiner
im heütigen Rapport verfassten Expressionen könftighin
enthalten oder gewärtig sein soll, dass ich andere Me-
suren vorkehren werde. Nachdem er von mir 1880 Mann
und den 4ten Theil aller Kriegs-Requisiten dieser Festung
empfangen, ist ihm nicht erlaubt zu sagen, wie er mir
heut thut: dass wann man nicht bei Zeiten remediren, so
werde derselbe sich ausser aller Verantwortung ziehen, und
wolte sich damit auch bestens verwahrt haben. Diese Streich I
seines Feder-Fechters, der sie geschrieben, gehen wie Herr
Obrist von selbsten wohl weiss, bei der Soldaten-Profession
nicht an, sondern ein jeder muss sich wehren mit dem, was
er hat und ihm äproportion des ganzen vorhandenen Vorraths
zukommt, so unlaugbar geliefert worden ist.
Wie dann auch hinneben bedeüte, dass die anvertraute
Garnison von 1880 Mann, täglich 1267 dienen zu machen,
nicht so zu strapaziren und dass diejenige Disposition, so
Herr Obrist-Lieutenant Graf Trautson von mir hinaufgebracht
, nicht für einen täglichen Dienst, sondern für
einen Sturm allein, so eine Sache von wenig Stunden ist,
gemeint worden. Da uns nun ohnedem das Blei abgehen
derfte und ich würklich löblichen Wesen und der Stadt
die Proposition thun müssen, alle Fenster anzugreifen, wird
sich derselbe mit Vernunft vornemblich auch seines Orts
darnach zu richten haben, wie bei gedachten Herrn Obrist-
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