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148 Diarium der Belagerung Freiburg im Breisgau.
Lieutenant Grafen Trautson mündlich erinnert, zumalen
Se. Hfdchlt. der Herr Kriegs-Praesident und General-Lieutenant
mir in dero letzteren Ordre vom 16ten Septbr. expresse
sagen: Sie zweifeln nicht, man werde von selbsten bedacht
sein, die Munition auf das beste zu menagiren, da wohl
bekannt, dass allererst damalen, wann der Feind in die
Nähe kommt, die stärkiste und grösste Defension geschehen
muss. Wonach sich auch dann selber zu achten hat.
Geben Freiburg pp.
Avancirte
Approches gegen
dem Ober-Schloss.
Sonsten hat der Feind sich mit einigen
kleinen Zigzags uud einer langen
Linien gegen der Porte de secours
an der langen Seiten vom Ober-Schloss, gegen die Höche
hinaufgezogen und dörft es, so er bei dieser Attaque bleibt,
bald auf die Minirung angesehen sein, wogegen ihm nicht
wohl beizukommen wäre192.
Herr Ingenieur Burckard berichtet
mich heut vom Münster-Thum, dass
Bericht vom
Münster-Thurn.
der Feind viel Schanz-Körb und Faschinen linker Hand
der Lunette zusammenführen lasse. Bei der Preüssen-Mihl
vor dem Christophels-Thor stehet hinter selber la grande
garde der Cavallerie gegen der Festung.
Da vom 22ten Sept; bis den 8ten October die Gestorbene
und Todtgeschossene, Blessirte, Kranke und Desertirte ein-
192 Die „Memoires militaires", XI, 372, besagen, dass 7 Geschütze
mit der Beschiessung der ligne rentrante zwischen dem Fort Set.
Peter und dem Fort de l'6toile (Stock) fortfuhren. — Weich sagt in
seiner Relation, dass am 10. auf dem Schlosse, ohne dass der Feind
dies vermuthet hätte, eine Batterie angelegt wurde, da die anderen
sämmtlich ruinirt waren; am 11. wäre diese neue Batterie fertig gewesen
und mit 5 Geschützen armirt worden. Diese Mittheilung ist offenbar
auf das Zurückziehen der bisher im Feuer gestandenen Geschütze der
Batterien des Oberen Schlosses zurückzuführen, was Harrsch am
8. Oktober zu dem auf Seite 130 angeführten Befehl bewog, worauf
in der Nacht zum 10. 5 Geschütze wieder in Position gebracht
wurden (siehe S. 145),
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