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Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften [Hrsg.]
Zeitschrift der Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften
14.1898
Seite: 154
(PDF, 103 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zgb1898/0220
154 Diarium der Belagerang Freiburg im Breisgau.

Vorn an der Spitze der Lunette hat der Feind 3
Mörsel gebracht, womit er continuirlich hinein mit Steinen
warft. Todte haben wir diese Nacht keinen gehabt;
ßlessirte, worunter ein Grenadier-Lieutenant von de
Wendt, 15. Item 3 Deserteurs, worunter 2 Grenadierer;
ruinirt Gewehr 68.

Feind arbeitet
bei Tag.

Der Feind continuirt sogar auch,
ohngeachtet unsers grossen Feurs bei
hellen Tag mit Setzung der Schanz-Körb, deren er die eine
füllt und sodann wieder par Demi-Sappe200 einen nach dem
andern herfurstosst und aufsetzt. Vor der Lunette links
versammlet er ein ungemein grosse Quantität Faschinen,
womit er zweifelsohne ein Batterien machen und damit
dieses neue Werklein völlig übern Haufen werfen wird.

Unsere Kaiserl. Infanterie wär zu
wünschen, dass sie nie völlig von den

Mousquetengebrauch
ist fast unbekannt.

Mousqueten abkommen wäre, sondern die doppelte Mous-
queten und Flinten-Schloss, wie ich wohl vor diesem theils
Orten remarquiret, behalten hätte oder noch wieder intro-
ducirt würden; so gross als auch die Quantität von Flintenstein
ist, werden doch auf andere Weis viel Gewehr uo-
brauchtbar, dahingegen der Mousqueten Feur niemalen
manquirt, sie aber die allerwenigste heüt zu Tag zu brauchen
wissen, so bei dieser Belagerung vielen schadet, da das
Zeüg-Haus meistentheil mit Mousqueten versehen ist201.

800 Bei der Demi-(halben)Sappe setzt man auf einer längeren
Strecke eine Reihe von Schanzkörben auf einmal und füllt dieselben
alsdann nach und nach. Bei der vollen Sappe werden die Schanzkörbe
dagegen einzeln nach einander gesetzt und sogleich von den nachfolgenden
Sappeurs mit der durch das Ausheben des Grabens gewonnenen
Erde gefüllt.

801 Bei Ausbruch des spanischen Erbfolgekrieges war die österreichische
Infanterie noch nicht durchgängig mit der Bajonettflinte
versehen, vielmehr masste man bei der starken Vermehrung der
Armee einen erheblichen Theil der Mannschaft auch mit der
Muskete ausrüsten, von welcher noch 2 Modelle vorhanden waren.


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