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13. Oktober.
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Unsere Leute haben hiebei ihr schlechtes Gewehr mit
dem bessern vom Feind ausgetauscht und alle Wollsäcke
weggenommen.
den Grenadieren noch 50 Dragoner an, später erwähnt er aber auch
der Mitwirkung von Pikets). Ungeachtet des feindlichen Feuers
(nach Quincy hätte der Vertheidiger sich sogleich zurückgezogen)
schritten die Franzosen zur Erbauung eines aus Woll- und Erdsäcken,
sowie Schanzkörben hergestellten Logenients. Während sie noch damit
beschäftigt, liess der Vertheidiger eine Mine springen, welche
grosse Verheerungen verursachte. Die 2 Grenadier-Hauptleute und
2 Sergeanten wurden getödtet und alle anderen Offiziere waren verwundet
; der Gesammtverlust an Mannschaft wird auf ungefähr fünfzig
beziffert. (Quincy zufolge wäre jedoch von den Grenadier-Com-
pagnien beinahe alles, was nicht todt blieb, verwundet gewesen.)
Wie Quincy schreibt, hätten die Kaiserlichen gleichzeitig einen Vor-
stoss gemacht und die zur Unterstützung der Grenadiere gefolgten
Dragoner und Pikets nach heissem Kampfe zurückgeworfen. Die
„Memoires" erwähnen jedoch dieses Angriffs der Kaiserlichen nicht,
sondern berichten, dass nach dem Auffliegen der Mine Pezeux alsbald
mit 2 anderen Grenadier-Compagnien und 100 Dragonern neuerdings
zum Angriff schritt und in dem Minentrichter sich festsetzte (das
letztere sagt auch Quincy). Bei Tagesanbruch (Quincy giebt 6 Uhr
an) machten die Kaiserlichen einen Ausfall und drangen bis auf 30
Toisen in dem Boyau der Tranchee vor. Die Franzosen wurden aus
dem Minentrichter vertrieben und die zur Hülfe herbeieilenden Truppen
bis zur Spitze der Tranchee zurückgeworfen, wo sie sich einige Zeit
behaupteten. Nachdem Pezeux mit 2 frischen Grenadier-Compagnien
und 100 noch nicht im Kampfe gewesenen Dragonern herangekommen
war, schritt er in Verbindung mit den Ueberresten der gegen die
Bedoute gestandenen Truppen zum Angriffe, welchen (der Oberst?)
Marquis de Laval mit seinem Begimente in der Flanke unterstützte
. Die Kaiserlichen wurden zwar aus dem Boyau vertrieben,
behaupteten sich aber (was auch Quincy bestätigt) in dem Minentrichter
und dem gedeckten Wege. Bei diesem Ausfalle verloren die
Franzosen (nach „Memoires") mehrere Offiziere, 50 Dragoner und ungefähr
60 Grenadiere und Soldaten. Unter den Verwundeten befand
sich auch Laval; wie Quincy berichtet, wurde ihm die Kinnlade
ganz zerschmettert. Der letzteren Quelle zufolge betrug der französische
Gesammtverlust bei diesen Kämpfen vor der Loch-Bedoute ungefähr
400 Mann; das Begiment Laval sei zu Grunde gerichtet worden
und von seinen 2 Grenadier-Compagnien wären nur 4 Mann
zurückgekommen und alle ihre Offiziere hätten den Tod gefunden.
Indessen lassen sich diese letzteren Mittheilungen nicht mit dem auf
400 Mann angegebenen Gesammtverlust in Einklang bringen. Wie
Quincy berichtet, nahm der Grenadier-Hauptmann Pina vom Begimente
Burgund mit seiner Compagnie, als die Franzosen geworfen
worden waren, allein gegen den Feind Stellung, die Ankunft von
Verstärkungen erwartend; als dieselben eintrafen, war es jedoch zu
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