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Diarium der Belagerung Freiburg im Breisgau.
gehabt, and zwar vor der Spitze der Contrescarpe, so atta-
quirt worden war211.
Sogleich Abend lasst Herr Obrist
Tillier sagen, dass der Feind [mit] sich
gepflanzten Bayonetten in der Approche
Ansehen zu einem
Sturm auf derLunette
und Contrescarpe.
sowohl gegen No. 38212, da er doch noch weit, einige aber
die Distanz nur 50 Toises rechnen, sodann auch vor der
Lunette sehen lasse; doch aber, weil nicht wissen kann,
was einem so starken Feind einfallen dörfte, schicke sogleich
den Best aller Grenadierer in die Contrescarpe, sodann
sammlen sich auf dem Piquet 200 Mann, die ihnen
en cas d'allarme gleich folgen, und dann haben samptliche
löbliche Bataillons Ordre, sich ä tout moment zum Ausrücken
parat zu halten. Etliche alte Officiers aus Flandern
sagen indessen, dass dies beim Feind der Brauch, wann er
auf das Glacis kommt, und befehle, dass es die unsere auch
thun sollen.
Dem Zeüg-Lieutenant habe diesen Abend in Specie
folgendes befohlen und auf seine Tablette zeichnen machen,
was er erster Tagen noch in das Untere Schloss zu liefern
hat, so bis an die Contrescarpe gegen der Stadt gebracht
und von dar hinauf gezogen werden muss:
An Pulver noch 500 Ctr.
Blei in kleinen Kugeln 50 Ctr.
halbe Carthaunen-Kugeln 300
12 und 6 ff ige jede Sorte 200, thut 400
zu den 3 ff igen Schlangel 500
100 ff ige Bomben 100
Lad-Stecken 2000
Illuminier-Säcklein213 100
211 Siehe dazu Note 204.
212 Vor dem Bastion Joseph.
218 Leuchtkörper; verschnürte Zwillichsäcke, mit Brandsatz gefüllt.
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