http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zgb1898/0256
190 Diarium der Belagerung Freiburg im Breisgau.
bei etwan stark anlaufenden Wasser damit die
ganze Contrescarpe bis ans Christophel-Thor, also
alles, wo der Feind Posto gefasst, inundirt werden
kann240.
9) Der Thum am Schwaben-Thor ist durch Lieutenant
Walter abzudecken und von einen2*1 alle
Stock abbrechen zu lassen.
10) Die 3 Herren Stabs-Officiers, so den Tag haben,
sollen sich allzeit am Prediger- oder Breisacher-
Thor, oder aber in St. Leopolds-Magazin finden
lassen.
An Munition ist gestern consommirt
worden:
Munition.
Pulver Blei Flintenstein Stück-Kugeln Bomben Granaten
Ctr. Pfd. Ctr. Pfd.
70 28 48 39 5700 188 70 400
Von Anfang der Belagerung bis dar aufgangen:
Pulver Blei Flintenstein Stück-Kugeln Bomben Granaten
Ctr. Pfd. Ctr. Pfd.
981 56 454 21 82040 5742 846 8770
240 Hier durfte uns ein Beweis dafür gegeben sein, dass der
Graben auf der Strecke oberhalb des Christoph-Thores bis zum Fusse
des Scblossberges nicht unter Wasser gesetzt wurde; vergleiche darüber
auch die Einleitung bei Beschreibung der Festung Freiburg.
Auf dem Plane der „Memoires militaires" erscheint der Graben nur
bis in die Höhe des rechten Schenkels des zwischen den Bastionen
Karl und Christoph gelegenen Ravclins unter Wasser, bei Weich
dagegen bis in die Höhe der rechten Flanke des Bastions Christoph.
Auf Fischer's Plan reicht das Wasser nur bis in die Höhe der rechten
Flanke des Bastions Joseph, was jedoch nicht richtig sein kann, da
die Schleusse, durch welche das vorliegende Gelände überschwemmt
wurde, vor dem Karls-Bastion sich befand. Es unterliegt daher kaum
einem Zweifel, dass der Graben oberhalb des Christoph-Thores trocken
war. Wenn der Plan zu „Feldzüge des Prinzen Eugen" den ganzen
Graben bis zum Schlossberge unter Wasser zeigt, so ist dies wohl
jedenfalls ein Irrthum.
841 So im Original. Es muss dahin gestellt bleiben, ob hier ein
Flüchtigkeitsfehler vorliegt und es vielleicht heissen soll, dass von
innen die sämmtlichen Stockwerke abgebrochen zu werden hatten, was
zu dem Zwecke geschehen sein könnte, um alle Holzconstructionen,
welche einem durch die Beschiessung herbeigeführtem Brand Nahrung
geben konnten, zu entfernen.
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