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234 Diarium der Belagerang Freiburg im Breisgau.
Ich remarquire, dass in eben dieser Jahrszeit der Feind
uns Anao 1703 malgre' alles Widerstands des klugen und
res", XI, 369, waren es 400 Toisen; siehe dazu Note 102) nicht so
intensiv arbeiten, wie es zu wünschen gewesen wäre; aber hierbei
kam in Betracht, dass die zwischen jenem Berge und dem Schlosse
gegebene Einsattelung die Erbauung weiter vorwärts liegender,
leistungsfähiger Batterien nicht gestattete, wie auch die „Memoires
militaires" an oben citirter Stelle richtig bemerken. Der Angriff
auf die Loch-Redoute bereitete den Franzosen, wie schon früher erwähnt
, gleichfalls erhebliche Schwierigkeiten. Im französischen
Lager wurde allgemein behauptet, der Angriff sei an der am wenigsten
zugänglichen Stelle unternommmen worden und dazu kam noch, dass
die Geländeverhältnisse die Ausfälle des Vertheidigers begünstigten.
Ferner erwähnen die „Memoires militaires", XI, 380, des Uebelstan-
des, dass die franzosische Artillerie die Bedoute von unten nach oben
beschiessen musste. Wenigstens könnte man aus der Fassung des
betreffenden Passus darauf schliessen, dass hierbei nur jene Bedoute
in Betracht kommt. Diese Bemerkung verdient aber näher gewürdigt
zu werden, da sie zu der Schlussfolgerung berechtigen könnte,
dass die Redoute auch ans der Tiefe des Dreisamthals beschossen
wurde. (Wie uns aus dem Früheren bekannt, beschoss ein Theil der
am Eosskopfe in Position gebrachten französischen Artillerie auch
die Loch-ßedoute; vergleiche darüber die Noten 102, 108, 132, 136,
140, 148 und 167, sowie Seite 109, 110 und 212 unseres Diariums.)
Wie in Note 167 erwähnt, wurden, nachdem bis dahin 3 Geschütze
jene Redoute beschossen, ungefähr am 9. Oktober weitere drei Geschütze
gegen dieses Werk in Thätigkeit gesetzt. Die „Mämoires
militaires", XI, 369, sagen darüber, nachdem sie der in Note 167
angeführten 7 Geschütze gegen das Schloss und die Loch-Redoute
Erwähnung gethan: „. . . on tourna trois autres pieces pour tächer
de mettre plus promptement la redoute en breche", woraus geschlossen
werden könnte, dass nicht von der bisher schon thätigen Artillerie
weitere 3 Geschütze gegen die Redoute gerichtet, sondern dass nunmehr
3 neuerdings in Position gebrachte Carthaunen ihr Feuer
eröffneten. (Diese französischen Angaben über die gegen die Bergfestang
thätige Artillerie differiren mit den auf Seite 212 unseres
Diariums unterm 20. Oktober mitgetheilten; ob feindliche Geschütze
unbrauchbar geworden und mittlerweile ersetzt worden waren, lässt
sich nicht feststellen.) Aber auch jene 3 Geschütze standen am Rosskopf
, wie man aus der citirten Stelle der „Memoires militaires" zu folgern
berechtigt sein dürfte, da für sie ebenfalls die Entfernung von 400
Toisen in Anschlag gebracht wird. Indessen berichtet unser Diarium
Seite 141 unterm 10. Oktober, dass der Oberst Duminique den Vorschlag
zu einem Ausfalle machte, um nicht nur den Feind aus der
Tranchee zu vertreiben, sondern sich auch seiner Mörser zu bemächtigen
. Obwohl der Ausgangspunkt für diesen Ausfall nicht näher
angegeben wird, so dürfte es doch vielleicht kein Fehlschluss sein,
wenn man für denselben die Loch-Redoute in Betracht zieht, denn
es scheint weniger glaublich, dass Duminique eine Unternehmung
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