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Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften [Hrsg.]
Zeitschrift der Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften
14.1898
Seite: 248
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zgb1898/0314
248 Diarium der Belagerung Freiburg im Breisgau.

Löbl. Wesen haben zwar vor diesen einig wenige Handmühlen
für diese Garnison machen lassen, es ist aber der
Rede nicht werth, und gleich wie alle Zeit in Militari
die Lent von der Feder kindische Gedanken haben, kaum
für etliche Compagnien zulänglich.

Der nach Breisach mit Kleidern für die Gefangene
geschickte Regiments-Tambour von Erlach bringt, dass
3 Regimenter Cavallerie vom Feind in Catalonien gehen,
weilen sich Barcelone noch nicht submittiren will314.

Franzosen vermeinen,
die Stadt den 27. dies
mit Sturm zu nehmen.

Mr, le Comte de Bourg lassjt] mir
anbei sein Compliment machen, weillen
Mr. de Villars abwesend, und sagen,
dass künftigen Freitag wohl auf mich acht geben möchte,
weilen sie solchen Tag, als übermorgen, vorhätten, mir
einen General-Sturm zu thuen; und sagte dem Tambour:
Vendredi vous serez des miens, und dass er selben Tag die
Tranchee commandiren werde815.

814 Als die Oesterreicher im Sommer 1713 Catalonien räumten,
erhob sich diese dem Hause Habsburg getreue Provinz zur Verteidigung
ihrer verbrieften Rechte gegen den von Ludwig XIV. als
König von Spanien eingesetzten Herzog von Anjou. Der Brennpunkt
des Kampfes wurde Barcelona, welches erst im September 1714 eine
bourbonische Armee bezwang, womit der Aufstand sein Ende fand.

818 Weich verlegt diese Benachrichtigung irriger Weise auf den
25. Oktober. Villars war wegen seiner Zusammenkunft mit dem
kurpfälzischen Abgesandten abwesend; siehe Note 289. Nach Quincy,
VII, 283, wäre Villars erst am 30. Oktober aus Breisach zurückgekehrt
. — Wie Quincy, VII, 282, berichtet, hatte Villars am 25.
dem Commandanten von Freiburg eröffnen lassen, dass, falls er nicht
vor Vollendung der Graben-TJebergänge Chamade (Trommelsignal
als Zeichen der Bereitwilligkeit zur Uebergabe) schlagen lasse, sowohl
die Garnison wie die Einwohnerschaft auf keine andere Bedingung
sich Hoffnung machen dürften, als Kriegsgefangenschaft
a discretion. Harrsch hätte darauf die mit einigen Complimenten für
den Feind verbundene, stolze Antwort gegeben, dass er keiner Belehrung
bedürfe, sondern wisse, was er zu thun schuldig sei. Weder
durch unser Diarium, noch die anderen Quellen findet diese Mittheilung
Bestätigung; vielleicht beruht sie auf einem Missverständnisse
, zu welchem die obige Benachrichtigung des Generals du Bourg
den Anlass gegeben hat.


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